Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Familie digital gestalten

Familie digital gestalten

Familie digital gestalten. FaMeMo - eine Langzeitstudie zur Bedeutung digitaler Medien in Familien mit jungen Kindern. Digitalität dringt nahezu in alle Lebensbereiche ein – auch in den Bereich der Familie. Dabei kommen die meisten Kinder schon früh in Kontakt mit digitalen und mobilen Medien und auch mit dem Internet. Doch welche Bedeutung haben mobile Medien in Familien mit Kindern unter acht Jahren? Wie eigenen sich die Kinder in diesem Alter digitale und mobile Medien an? Und welche Rolle spielen Familienmitglieder und enge Bezugspersonen? Diese und weitere Fragen liegen dem vorliegenden Familien-Medien-Monitoring zugrunde.

In der Langzeit-Monitoringstudie des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis wurden insgesamt 14 Familien mit Kindern zwischen einem und acht Jahren von 2017 bis 2020 bayernweit wiederkehrend zu ihrem Familienalltag, den Funktionen von digitalen Medien und zur häuslichen Medienerziehung befragt. Im Fokus stand das Erkenntnisinteresse über die Bedeutung digitaler und mobiler Medien und des Internets in Familien mit Kindern in unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstufen. Ein weiterer Fokus lag außerdem im Erkennen von Unterstützungsbedarfen für die familiäre Medienerziehung und der Herausarbeitung fördernder Maßnahmen. Die Besonderheit der stärkeren Mediennutzung durch die Pandemie fließt mit in die Untersuchungsergebnisse ein.

KINDER- UND JUGENDMEDIENSCHUTZ

Aus der Studie geht hervor, dass sich die Eltern in ihrer Verantwortung und Vorbildrolle für ihre Kinder um den Datenschutz und die Privatheit sorgen. Hier zeigt sich, dass sowohl Wissenslücken im technischen Kinder- und Jugendmedienschutz bestehen, Wünsche zum Schutz der Daten an die Politik gerichtet werden, vor allem sich jedoch eine große Resignation und Unsicherheit zum Umgang mit diesen Themen breitmacht – auch in Bezug auf Partizipation. Eine intrinsische Motivation, sich aktiv selbst mit Datenschutz und Privatheit auseinanderzusetzen, verspüren aus verschiedenen Gründen nur wenige Eltern.

Covid-19

In der Betrachtung des Untersuchungszeitraums fielen ab Beginn der Coronavirus-Pandemie merkliche Veränderungen in den Familien hinsichtlich des Medieneinsatzes auf. Eher aus der Not heraus erhöhten sich die Nutzungszeiten, nicht zuletzt deshalb, weil den verschiedenen Geräten nun auch andere Funktionen zugeschrieben wurden. Dazu zählt beispielsweise das Kontakthalten mit den Großeltern oder Freund:innen.

Fazit

Insgesamt illustrieren die Studienergebnisse, dass die Bedürfnisse der Familien zum Medienumgang individuell bestimmt und somit sehr divergent sind. Um ihnen Unterstützung für die Medienerziehung zukommen zu lassen, schlägt das Forschungsteam am Ende konkrete Maßnahmen vor. Doch nur eine Mitwirkung aller an der Erziehung Beteiligten kann zu einem bedarfsgerechten Medienumgang und einer verantwortungsbewussten Medienbildung in der Familie führen und damit der Komplexität von Digitalisierung und Mediatisierung angemessen begegnen.

Zusätzlich zu der Studie gibt es einen einseitigen Flyer zum Thema Medienerziehung in den ersten Lebensjahren, der die wichtigsten Tipps bündelt und außerdem auf die Studie verweist.

Titel:

Familie digital gestalten. FaMeMo – eine Langzeitstudie zur Bedeutung digitaler Medien in Familien mit jungen Kindern.

Quelle (Erscheinungsjahr):

JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (2021)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.jff.de