Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
JIM-Studie 2025

JIM-Studie 2025

JIM-Studie 2025. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-JährigerWenn Jugendliche über ihren Tag erzählen, spielt das Smartphone meistens eine Rolle, ob beim Austausch mit Freund:innen, beim Musikhören oder beim Scrollen durch Feeds. Digitale Medien gehören so selbstverständlich zum Aufwachsen dazu, dass es ohne regelmäßige Bestandsaufnahme kaum möglich wäre, Entwicklungen wirklich einzuordnen. Die JIM-Studie 2025 des medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) liefert dafür erneut eine wichtige Grundlage. Sie zeigt nicht nur, welche Angebote Jugendliche nutzen, sondern auch, wie sie ihren eigenen Medienalltag erleben und wo Chancen sowie Belastungen liegen.

Schon beim Blick auf die technische Ausstattung wird deutlich, wie selbstverständlich digitale Geräte in jugendlichen Lebenswelten verankert sind. Fast alle besitzen ein eigenes Smartphone, das zum ständigen Begleiter geworden ist, vom ersten Wecken am Morgen bis zum letzten Chat vor dem Einschlafen. Die gemessenen Bildschirmzeiten zeigen, dass vor allem ältere Jugendliche deutlich mehr Zeit am Handy verbringen. Gleichzeitig gewinnen Tablets wieder etwas an Bedeutung, während klassisches Fernsehen weiter an Relevanz verliert. Streaming-Angebote sind dagegen fest im Familienalltag verankert und werden häufig parallel genutzt.

Soziale Medien, Kommunikation und Alltagserleben

In der Kommunikation bleibt WhatsApp unangefochten auf dem ersten Platz. Kaum ein anderes Tool wird so selbstverständlich genutzt, um Verabredungen zu treffen, Hausaufgaben zu klären oder Sprachnachrichten zu verschicken. Daneben spielen Instagram und Snapchat weiterhin eine wichtige Rolle, wobei Snapchat in der Häufigkeit der täglichen Nutzung sogar zulegen konnte. TikTok verliert leicht an Bedeutung, bleibt aber eines der wichtigsten Unterhaltungsangebote, vor allem für kurze Videos, Trends und Musik.

Auch in der Freizeitgestaltung zeigt sich ein vertrautes Bild mit kleinen Verschiebungen. Mediennutzung bleibt ein fester Bestandteil des Alltags, doch sportliche Aktivitäten und Treffen mit Freund:innen werden weiterhin häufig genannt. Gleichzeitig weist die Studie darauf hin, dass sich immer mehr Jugendliche von sozialen Netzwerken unter Druck gesetzt fühlen. Besonders Mädchen berichten öfter von negativen Vergleichen oder dem Gefühl, dauerhaft erreichbar sein zu müssen. Müdigkeit durch nächtliches Scrollen oder Ablenkung beim Lernen sind ebenfalls Themen, die viele von ihnen beschäftigen.

Belastungen ernst nehmen, Kompetenzen stärken

Auffällig ist, dass Jugendliche ihre eigene Mediennutzung zunehmend kritisch betrachten. Viele geben an, mehr Zeit am Handy zu verbringen, als sie eigentlich möchten. Dazu kommt, dass Unsicherheiten im Umgang mit Nachrichten und KI-gestützten Inhalten zunehmen. Gerade die Frage, was echt und was manipuliert ist, beschäftigt viele und zeigt, wie wichtig Medienbildung im Alltag bleibt.

Für pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Eltern liefert die JIM-Studie daher erneut wertvolle Hinweise. Sie macht sichtbar, wo Jugendliche Unterstützung brauchen: beim Einordnen von Informationen, bei Fragen zu Privatsphäre, beim Umgang mit sozialen Netzwerken oder bei Strategien zur Selbstregulation. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Jugendliche offen darüber sprechen, wo sie sich überfordert fühlen, vorausgesetzt, sie bekommen Räume, in denen das möglich ist.

Titel

JIM-Studie 2025. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger

quelle (Erscheinungsjahr)

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), c/o Landesanstalt für Kommunikation (LFK) (2025)

Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:

mpfs.de