Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Schlagwort: <span>Sexualität</span>

Sex, Diversity und Porno

Durch die einfache Verfügbarkeit und aufgrund geringer Zugangshürden sind pornografische Inhalte für Kinder und Jugendliche praktisch uneingeschränkt zugänglich. Dabei werden Kinder und Jugendliche oft unmittelbar mit einer Vielzahl von Bildern und sexuellen Praktiken konfrontiert, ohne dass diese in einen angemessenen Kontext eingeordnet werden. Während Erwachsene sich darüber im Klaren sind, dass Pornografie in den meisten Fällen inszenierte Filme mit professionellen Darsteller:innen sind, können Jugendliche durch diese Bilder enorm unter Druck gesetzt werden und das Gefühl haben, dass sie nicht den vermeintlichen Normen entsprechen.

Was Musikvideos über Männer und Frauen erzählen

Medien präsentieren Männer und Frauen leider nach wie vor in stereotypen Rollen, was unter anderem die Vorstellungen von Jugendlichen über Männlichkeit und Weiblichkeit stark beeinflusst. Besonders traditionell in der Geschlechterdarstellung sind oftmals Musikvideos, die von vielen Jugendlichen regelmäßig angeschaut werden. Musik spielt eine wichtige Rolle bei der Identitätsbildung, da Jugendliche hier Gedanken und Gefühle finden, die sie selbst nicht ausdrücken können. Medienanalysen zeigen klar: Musikvideos stellen veraltete Geschlechterverhältnisse dar, die meist weit hinter dem aktuellen Stand von Geschlechtergerechtigkeit zurückliegen.

Online auf Missbrauchsdarstellungen gestoßen oder deren Verbreitung beobachtet?

Missbrauchsdarstellungen zeigen in aller Regel eine sexuelle Handlung durch, an oder vor Minderjährigen. Besonders online verzeichneten Behörden in den vergangenen Jahren einen drastischen Anstieg von Straftaten im Bereich solcher Missbrauchsdarstellungen. So sind die gemeldeten Fälle von Missbrauch im Netz von 23.000 im Jahr 2010 auf über 725.000 im Jahr 2019 angewachsen.

Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos

Ein Drittel (35 %) der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren hat schon einmal einen Porno gesehen. Außerdem haben 21 % der Jugendlichen schon mal selbst gesextet, also eine Text- oder Bild- bzw. Videonachricht mit sexuellem Inhalt versendet. Die Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos ist also ein relevantes Thema, wie die Befragung von über 3.000 Jugendlichen zeigt.

Let’s talk about Porno

Das Material von klicksafe, das in Zusammenarbeit mit pro familia München entwickelt wurde, unterstützt Lehrer:innen und andere pädagogische Fachkräfte dabei, im Klassenraum oder im Jugendzentrum das immer noch tabuisierte Thema Pornografie zu behandeln.

Tanztrends und Lipsyncs

TikTok gehört neben WhatsApp, Instagram und YouTube zu den beliebtesten Apps bei Kindern und Jugendlichen. Dabei sind die Anwendungsmöglichkeiten und Inhalte der Plattform unterschiedlich und variieren zwischen LipSync, Comedy und Pranks sowie persönlichen Clips und Tanztrends. Doch mit dieser Art der Selbstdarstellung geht auch eine gewisse Körperlichkeit einher, die zahlreiche Klicks und Anerkennung mit sich bringen kann.