Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Schlagwort: <span>Sexualität</span>

Kritische Bildanalyse – Fallbeispiel Transfeindlichkeit

Hassrede und Diskriminierung sind im digitalen Raum allgegenwärtig – besonders betroffen sind dabei marginalisierte Gruppen. Transfeindlichkeit nimmt in sozialen Netzwerken und Kommentarspalten immer mehr zu und stellt eine massive psychische Belastung für Transpersonen dar. Dabei handelt es sich nicht nur um vereinzelte Anfeindungen, sondern um gezielte Desinformationskampagnen, die Fehlinformationen über Transidentität verbreiten und gesellschaftliche Vorurteile verstärken. Insbesondere Jugendliche, die sich mit Fragen zur Geschlechtsidentität auseinandersetzen, sind mit einer toxischen Online-Kultur konfrontiert, die ihre Selbstwahrnehmung und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Gleichzeitig fehlt es vielen Menschen an Wissen darüber, wie sie Transpersonen unterstützen oder transfeindlicher Hetze entgegentreten können.

Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos – Befragung 2024

Kinder und Jugendliche stoßen im Netz auf pornografische Inhalte und werden leicht Opfer sexualisierter Gewalt. Immer öfter betreiben sie aber auch selbst Sexting, d. h. sie tauschen digitale Nachrichten, Fotos oder Videos mit explizit sexuellem Inhalt aus. Die Studie untersucht die Erfahrungen mit Sexting und Pornos von Kindern und Jugendlichen und den Zusammenhang zwischen frühem Pornokonsum und Sexting.

Sex, Diversity und Porno

Durch die einfache Verfügbarkeit und aufgrund geringer Zugangshürden sind pornografische Inhalte für Kinder und Jugendliche praktisch uneingeschränkt zugänglich. Dabei werden Kinder und Jugendliche oft unmittelbar mit einer Vielzahl von Bildern und sexuellen Praktiken konfrontiert, ohne dass diese in einen angemessenen Kontext eingeordnet werden. Während Erwachsene sich darüber im Klaren sind, dass Pornografie in den meisten Fällen inszenierte Filme mit professionellen Darsteller:innen sind, können Jugendliche durch diese Bilder enorm unter Druck gesetzt werden und das Gefühl haben, dass sie nicht den vermeintlichen Normen entsprechen.

Was Musikvideos über Männer und Frauen erzählen

Medien präsentieren Männer und Frauen leider nach wie vor in stereotypen Rollen, was unter anderem die Vorstellungen von Jugendlichen über Männlichkeit und Weiblichkeit stark beeinflusst. Besonders traditionell in der Geschlechterdarstellung sind oftmals Musikvideos, die von vielen Jugendlichen regelmäßig angeschaut werden. Musik spielt eine wichtige Rolle bei der Identitätsbildung, da Jugendliche hier Gedanken und Gefühle finden, die sie selbst nicht ausdrücken können. Medienanalysen zeigen klar: Musikvideos stellen veraltete Geschlechterverhältnisse dar, die meist weit hinter dem aktuellen Stand von Geschlechtergerechtigkeit zurückliegen.

Online auf Missbrauchsdarstellungen gestoßen oder deren Verbreitung beobachtet?

Missbrauchsdarstellungen zeigen in aller Regel eine sexuelle Handlung durch, an oder vor Minderjährigen. Besonders online verzeichneten Behörden in den vergangenen Jahren einen drastischen Anstieg von Straftaten im Bereich solcher Missbrauchsdarstellungen. So sind die gemeldeten Fälle von Missbrauch im Netz von 23.000 im Jahr 2010 auf über 725.000 im Jahr 2019 angewachsen.

Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos – Befragung 2023

Ein Drittel (35 %) der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren hat schon einmal einen Porno gesehen. Außerdem haben 21 % der Jugendlichen schon mal selbst gesextet, also eine Text- oder Bild- bzw. Videonachricht mit sexuellem Inhalt versendet. Die Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit Sexting und Pornos ist also ein relevantes Thema, wie die Befragung von über 3.000 Jugendlichen zeigt.