Kinder und Jugendliche bewegen sich heute selbstverständlich in Sozialen Medien und konsumieren, interagieren und gestalten Inhalte mit. Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube sind dabei nicht nur Orte der Unterhaltung, sondern auch zunehmend von kommerziellen Interessen durchdrungen. Werbung ist hier oft nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar, sondern eng mit Content, Influencing und sozialer Teilhabe verwoben. Genau hier setzt die vorliegende Studie „Social Commerce“ von jugendschutz.net an, die im Auftrag der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) durchgeführt wurde.
Die Untersuchung analysiert umfassend, wie auf Plattformen Inhalte gestaltet werden, um gezielt Kinder und Jugendliche zum Konsum animieren. Dabei stehen Phänomene wie In-Feed-Werbung, Influencer-Marketing und Shop-Features im Mittelpunkt. Besonders problematisch: Die Trennschärfe zwischen redaktionellem und werblichem Inhalt ist häufig nicht gegeben. So können Kinder nur schwer erkennen, wann sie mit einer Werbebotschaft konfrontiert sind. Auch direkte Kaufappelle sind auf den Plattformen weit verbreitet und richten sich gezielt an ein junges Publikum, das oftmals noch keine ausgeprägte Werbekompetenzen besitzt.
Neben der Darstellung gängiger Werbeformen analysiert die Studie zudem die strukturellen Mechanismen Sozialer Medien, etwa algorithmische Empfehlungen oder In-App-Käufe. Auf Basis dieser Erkenntnisse formuliert die Empfehlungen für einen besseren Kinder- und Jugendmedienschutz im digitalen Raum. Dazu zählen beispielsweise strengere Kennzeichnungspflichten, medienpädagogische Aufklärung sowie regulatorische Maßnahmen, die auf die besondere Schutzbedürftigkeit junger Zielgruppen eingehen.
Fazit
Die Studie bietet eine fundierte Grundlage für Diskussionen über medienethische Fragen und notwenige Regulierungen im Bereich Social Commerce. Gerade im Kontext des Aufwachsen in digitalen Räumen ist es entscheidend, Kinder nicht nur vor kommerziellen Übergriffen zu schützen, sondern sie auch zu informierten und souveränen Mediennutzer:innen zu machen.
Titel
Report: Social Commerce. Wie Dienstanbieter, Unternehmen und Content-Creator:innen das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflussen
quelle (Erscheinungsjahr)
jugendschutz.net (2025)
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