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Video Trends 2025

Video Trends 2025

Video Trends 2025Videos prägen heute den Alltag vieler Menschen wie kaum ein anderes Medium. Beim Scrollen durch soziale Netzwerke, beim Einschalten des Fernsehers oder unterwegs auf dem Smartphone – überall begegnen uns Bewegtbilder in unterschiedlichsten Formen. Ob kurze Clips für zwischendurch, Serienabende auf dem Sofa oder Nachrichten im Hochkantformat,  Videoangebote begleiten den Tagesablauf und sind fest in Routinen verankert. Die vorliegende Studie „Video Trends 2025“ der medienanstalten zeigt eindrücklich, wie stark sich diese Nutzung in den vergangenen Jahren verändert hat, welche Formate besonders prägend sind und wie sich Videoangebote in ein zunehmend vielfältiges Medienökosystem einfügen. Gleichzeitig wird deutlich, dass sich die Rolle von Videos weiter wandelt, sie unterhalten nicht nur, sondern informieren, orientieren und beeinflussen oft ganz nebenbei.

Streaming, Social Media und veränderte Sehgewohnheiten

Nahezu alle Menschen ab 14 Jahren nutzen heute täglich Videos. Doch je nach Altersgruppe zeigen sich auch unterschiedliche Muster. So greifen ältere Zuschauer:innen häufiger auf lineares Fernsehen zurück und orientieren sich an festen Sehgewohnheiten. Jüngere hingegen entdecken Inhalte überwiegend spontan in Social-Media-Feeds und lassen sich stärker von algorithmischen Empfehlungen leiten. Plattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram-Reels prägen dieses schnelle, impulsive Schauen. Gleichzeitig gewinnt der Connected TV weiter an Bedeutung. Er dient nicht nur dem klassischen Serien- oder Filmkonsum, sondern zunehmend auch als Zugang zu Kurzvideos und Livestreams. Auffällig bleibt dabei der hohe Anteil an Unterhaltungsformaten, während Informationsangebote zwar weiterhin präsent sind, aber seltener im Zentrum der Nutzung stehen.

Kurzvideos als neuer Informationsraum

Kurzvideos zählen inzwischen zu den prägenden Formaten der Videolandschaft. Sie unterhalten, inspirieren und vermitteln gleichzeitig Informationen zu aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Themen. Rund um die Bundestagswahl etwa wurden viele politische Inhalte in Kurzvideoformaten rezipiert. Doch wo Inhalte komprimiert und zugespitzt auftreten, wächst auch die Gefahr einseitiger Darstellungen oder Fehlinformationen. Viele Nutzende berichten, dass ihnen politische Kurzvideos häufig nicht ausgewogen erscheinen oder emotional überhöht wirken. Damit rückt die Frage in den Blick, welche Rolle diese Formate für die Meinungsbildung spielen und wie Orientierung in einem Umfeld gelingt, das stark von algorithmischen Auswahlprozessen geprägt ist.

Medienkompetenz zwischen Vielfalt und Verantwortung

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass Medienkompetenz genau dort ansetzen muss, wo Nutzer:innen Videos heute tatsächlich konsumieren: in schnellen, personalisierten Feeds und auf Plattformen, bei denen Algorithmen die Sichtbarkeit von Inhalten maßgeblich steuern. Nutzer:innen, ob jung oder alt, brauchen Strategien, um Quellen einzuschätzen, Perspektiven zu vergleichen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Inhalte kuratiert werden. Zugleich stellt sich die Frage, wie Vielfalt sichtbar bleibt und wie verlässliche Informationen inmitten der Fülle an Angeboten erkennbar gemacht werden können. Die Studie zeigt damit nicht nur aktuelle Nutzungstrends, sondern auch die Herausforderungen, die mit der wachsenden Bedeutung von Videoformaten für die gesellschaftliche Orientierung einhergehen.

Titel

Video Trends 2025

quelle (Erscheinungsjahr)

die medienanstalten — ALM GbR (2025)

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faktenimpulse.de