Musikstreaming-Dienste wie Spotify gehören längst zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. So nutzen laut der JIM-Studie 2024 viele der befragten 12- bis 19-Jährigen die Plattform regelmäßig, um Musik zu hören, Podcasts zu streamen oder Playlists zu teilen. Damit ist Spotify ein fester Bestandteil jugendlicher Lebenswelten und ein zentraler Ort kultureller Teilhabe. Doch gerade wegen seiner Reichweite und Beliebtheit stellt sich die Frage, wie sicher Spotify tatsächlich ist und inwieweit Kinder und Jugendliche dort vor problematischen Inhalten geschützt werden.
Der vorliegende Report von jugendschutz.net nimmt diese Frage in den Blick. Zwar bietet Spotify mit der Kennzeichnung von „explicit content“ und mit der App Spotify Kids grundlegende Schutzmechanismen an, die Untersuchung macht jedoch deutlich, dass diese nicht ausreichen. Immer wieder finden sich Inhalte mit rechtsextremen, sexistischen oder gewaltverherrlichenden Botschaften, die über längere Zeit abrufbar bleiben. Auch Podcasts, die extremistische oder verschwörungsideologische Narrative verbreiten, gehören zum Angebot. Damit zeigen die Ergebnisse, dass Spotify seiner Verantwortung im Bereich Jugendschutz nur unzureichend gerecht wird.
Zwischen Popkultur und problematischen Botschaften
Besonders Podcasts haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Jugendliche nutzen sie sowohl zur Informationsbeschaffung als auch zur Unterhaltung. Der Report zeigt in diesem Zusammenhang jedoch, dass neben unproblematischen Angeboten auch Inhalte mit demokratiefeindlichen und frauenfeindlichen Positionen eine große Rolle spielen. Influencer:innen, die solche Narrative verbreiten, erreichen über Spotify ein breites Publikum und können so gezielt auf junge Menschen einwirken. Zwar existieren Plattformregeln, doch deren Umsetzung ist allerdings lückenhaft. So werden problematische Inhalte nicht immer konsequent oder zeitnah entfernt.
Fazit
Für Eltern und pädagogische Fachkräfte bedeutet dies, dass technische Schutzfunktionen wie die Blockierung expliziter Inhalte zwar hilfreich sind, eine kontinuierliche Begleitung im Alltag jedoch unerlässlich bleibt. Gespräche über Musik, Künstler:innen und aktuelle Trends sind notwendig, um Jugendliche im kritischen Umgang mit Streamingangeboten zu unterstützen.
Titel
Wie sicher ist Spotify? Konfrontationsrisiken für Kinder und Jugendliche
quelle (Erscheinungsjahr)
jugendschutz.net (2025)
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