Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) ist ein gemeinnütziger Verein, der Verbraucher:innen sowie Selbstständige und kleinere Unternehmen mittels konkreter Hilfsangebote zu einem sicheren Umgang mit dem Internet befähigen möchte. Seit 2014 untersucht der Verein die digitale Sicherheitslage von deutschen Internetnutzer:innen und bildet diese anschließend auf einer Skala von 0 bis 100 in einer zentralen Kennziffer ab: dem DsiN-Sicherheitsindex. Die Grundlage bildet dabei eine Studie, bei der mehr als 2000 Verbraucher:innen über 16 Jahren befragten werden.
Bedrohungslage vs. Schutzniveau
Um die Sicherheitslage der Internetnutzer:innen abzubilden, wird die Bedrohungslage der Verbraucher:innen ihrem Schutzniveau gegenübergestellt. Inhaltlich setzt sich die Bedrohungslage aus zwei Faktoren zusammen. Dabei handelt es sich zum einen um die von Verbraucher:innen erlebten Sicherheitsvorfälle. Zum anderen geben die Befragten ihr Gefühl eines subjektiven Risikos im Umgang mit Diensten und Technologien, also eine Art Verunsicherungsgefühl, an. Ähnlich verhält es sich auch bei der Messung des Schutzniveaus. Hier machen Verbraucher:innen Angaben zu ihrem Sicherheitswissen und ihrem Sicherheitsverhalten. Alle vier Sicherheitsfaktoren werden auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Der Gesamtindexwert wird letztendlich ermittelt, indem die Bedrohungslage mit dem Schutzniveau der Verbraucher:innen ins Verhältnis gesetzt wird. Das heißt, je höher der Indexwert ist, desto sicherer sind deutsche Nutzer:innen im Netz.
DsiN–Sicherheitsindex 2022
Erstmals seit Erfassung der Daten liegt der DsiN-Sicherheitsindex mit 59,8 Punkten unter 60 Indexpunkten. Der Grund dafür liegt in einer deutlichen Zunahme an Sicherheitsvorfällen und einem leichten Rückgang in Sachen Sicherheitswissen. So beklagen in nahezu allen abgefragten Bereichen Verbraucher:innen mehr Sicherheitsvorfälle als im Vorjahr. Mit Scam und Phishing per SMS steigen zwei Bedrohungen in die Liste der fünf häufigsten Bedrohungen ein, die 2022 erstmals im Index abgefragt wurden. Interessant ist auch zu sehen, dass sich die befragten Nutzer:innen mit 53,9 Prozent am unsichersten beim Öffnen von Anhängen in E-Mails fühlen. Und auch das Fokusthema künstliche Intelligenz kennen lediglich nur 59 Prozent der Befragten.
Titel:
DSiN-Sicherheitsindex 2022. Fokusthema: Künstliche Intelligenz
Quelle (Erscheinungsjahr):
Deutschland sicher im Netz e. V. (2022)
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