Der jährliche Bericht von jugendschutz.net bietet auch in diesem Jahr einen fundierten Überblick über die aktuellen Gefahren und Herausforderungen, die Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum begegnen. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der Allgegenwart sozialer Medien rückt der Schutz junger Menschen im Netz zunehmend in den Fokus. Dabei verdeutlicht der Bericht, wie problematische Inhalte und neue digitale Entwicklungen das Online-Erleben von Kindern und Jugendlichen beeinflussen, und zeigt Handlungsempfehlungen auf.
Ein zentrales Thema des Berichts ist der Umgang mit extremistischen und gewaltverherrlichenden Inhalten, die Jugendliche zunehmend über soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram und YouTube erreichen. Besonders besorgniserregend ist dabei die gezielte Ansprache von Minderjährigen durch extremistisches Gedankengut, das oft geschickt in popkulturelle Inhalte eingebettet wird. Darüber hinaus verdeutlicht der Bericht, dass sexualisierte Inhalte, Desinformation und Mobbing weiterhin eine große Rolle spielen und die seelische Gesundheit junger Menschen gefährden.
Umsetzung von Jugendschutzmaßnahmen oft unzureichend
Eine Analyse beleuchtet auch die Arbeit der Plattformen selbst. Trotz Verbesserungen bei der Moderation schädlicher Inhalte bleibt die Umsetzung von Jugendschutzmaßnahmen oft unzureichend. Plattformen reagieren häufig zu spät oder inkonsequent, was dazu führt, dass problematische Inhalte weiterhin zugänglich bleiben. Der Bericht betont deshalb auch die Notwendigkeit klarer Regelungen und konsequenterer Kontrollen durch die Plattformbetreiber selbst.
Neben der Analyse aktueller Gefährdungen stellt der Jahresbericht auch die Maßnahmen vor, die jugendschutz.net zur Bekämpfung dieser Inhalte ergriffen hat. Dazu zählen regelmäßige Meldungen und Zusammenarbeit mit Plattformbetreibern sowie der Dialog mit politischen Akteur:innen, um den gesetzlichen Rahmen für den Jugendschutz zu stärken. Die Broschüre bietet zudem konkrete Empfehlungen für Eltern und pädagogische Fachkräfte, um Kinder und Jugendliche besser vor den Gefahren des Internets zu schützen.
Fazit
Der aktuelle Bericht zeigt deutlich, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet ein fortwährendes dringendes Thema bleibt. Trotz wichtiger Fortschritte besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Sicherheit junger Menschen in der virtuellen und damit auch in der realen Welt zu gewährleisten.
Titel
Jugendschutz im Internet. Bericht 2023. Risiken und Handlungsbedarf
Quelle (Erscheinungsjahr)
jugendschutz.net (2024)
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