Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Medienkompetenz in einer digitalen Welt

Medienkompetenz in einer digitalen Welt

Titelbild der Informationen zur politischen Bildung 355 der BpB, Medienkompetenz in einer digitalen WeltDie gesellschaftlichen Kommunikationsprozesse haben sich durch digitale und soziale Medien in den letzten Jahren sehr verändert. Medienkompetenz ist in unserer digitalen Welt unabdingbar: für die gesellschaftliche Teilhabe wie auch für den Zusammenhalt in unserer Demokratie. Heute bewältigen die Menschen einen Großteil ihres Alltags digital. Schulalltag, Lehr- und Studienjahre und Berufsleben haben sich tiefgreifend verändert. Um mit der Flut von Informationen umgehen und diese richtig einsortieren zu können, ist eine fundierte Medienkompetenz unerlässlich.

Das aktuelle Heft 355 aus der Reihe „Informationen zur politischen Bildung / izpb“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) rekonstruiert den Begriff Medienkompetenz. Dabei spielt zunächst die Vorgeschichte des Begriffs eine Rolle. Der Bogen spannt sich von der älteren bewahrpädagogischen Auffassung, die nach dem Einfluss der Medien auf Menschen fragt, über den Paradigmenwechsel der 1970er-Jahre (Was können Menschen mit Medien machen?) bis zur Hochkonjunktur des Begriffs in den 1990ern. In den 2000er Jahren fand dann eine Wiederentdeckung des Begriffs unter den Vorzeichen von Digitalisierung statt.

Die Dimensionen von Medienkompetenz in dem Modell von Dieter Baacke und die anschließende Weiterentwicklung durch zahlreiche Autor:innen bilden das zweite Kapitel. Daran schließen sich Versuche einer Verhältnisbestimmung zwischen Medienkompetenz und Medienbildung an, bevor die Autor:innen  auf Kontexte der Mediensozialisation eingehen. Den Abschluss bilden aktuelle Herausforderungen und Diskurse wie Social Media, Desinformation und die Vertrauenskrise des Journalismus.

Natürlich lassen sich die vielen Regalmeter Literatur zu Begriff, Entwicklung und aktuellen Anfragen an das Konzept Medienkompetenz nicht auf 67 Seiten eindampfen. Zwangsläufig sind an der ein oder anderen Stelle Kürzungen zulasten wissenschaftlicher Genauigkeit vorgenommen worden, z. B. bei der Übersicht über weitere Medienkompetenzmodelle (S. 12 unten). Insgesamt ist dieser Überblick über den Wandel medialer Techniken, mit historischen und theoretischen Perspektiven auf die Medienkompetenz, sehr gelungen. Gleichzeitig machen die aktuellen Bezügen das Heft nicht nur für den Einstieg in das Thema absolut lesens- und empfehlenswert.

Titel

Medienkompetenz in einer digitalen Welt (Informationen zur politischen Bildung – izpb 355 (2/2023)

Quelle (Erscheinungsjahr)

bpb – Bundeszentrale für politische Bildung (2023)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:
www.bpb.de