Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Rechtsextremismus im Netz – Bericht 2018/19

Rechtsextremismus im Netz – Bericht 2018/19

Rechtsextremismus im Netz – Bericht 2018/19 Rechtsextremismus und Hasskommentare (engl. Hate Speech) sind im Netz gegenwärtige Erscheinungen. Soziale Netzwerke stellen für Rechtsextreme eine Plattform dar, mithilfe dieser sie in öffentliche Diskurse eingreifen, Aufmerksamkeit für die eigene Weltdeutung gewinnen und neue Gefolgschaften rekrutierten können. Dabei kann die Internetpräsenz von Rechtsextremen mitunter harmlos, modern oder jugendlich aussehen. Jedoch ist die Ideologie dahinter immer die gleiche: antidemokratisch, fremdenfeindlich, rassistisch.

Rechtsextremismus im Internet ist vielschichtig und multimedial. Sie geben sich ein eher bürgerliches Erscheinungsbild und nehmen politischen Themen wie Arbeitslosigkeit oder Umweltschutz auf, die Jugendliche ohnehin interessieren. Dabei versprechen sie eine Erlebniswelt und ein Gefühl von Zugehörigkeit.

Jugendschutz.net erfasste in den beiden Jahren 2018 und 2019 im Themenfeld Rechtsextremismus 1.486 Verstöße. Meist handelte es sich dabei um die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Insgesamt 2.096 Maßnahmen wurden eingeleitet. Dabei ist es erfreulich, dass in über 80 Prozent der Fälle eine Löschung oder Sperrung erreicht werden konnte. Der Großteil rechtsextremer Propaganda befand sich auf Social-Media-Plattformen wie YouTube, Instagram, Facebook oder Twitter. Dabei hat vor allem die Hetze gegen Flüchtlinge in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Hier gilt es, etwas entgegenzusetzen und die rechtsextremen Inhalte mit faktischen Argumentationen als falsch und menschenverachtend zu entlarven. Außerdem signalisiert die Gegenrede auch eine deutliche Stellungnahme und macht ggf. deutlich, dass die Extremisten in der Unterzahl sind.

Jugendschutz.net ist das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die Arbeit von jugendschutz.net wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und der Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).

Titel:

Rechtsextremismus im Netz – Bericht 2018/19

Quelle (Erscheinungsjahr):

jugendschutz.net (2020)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.jugendschutz.net

Schreiben Sie einen Kommentar