Gerade in Pandemiezeiten bestimmen Medien unseren Alltag und wirken sich auf unsere Meinungsbildung aus. Ob wir uns im Homeoffice befinden oder im Distance Learning, das Internet ist unsere Verbindung zu anderen Menschen, Informationen und Teilhabe. Auch selbst wenn all dies nicht wäre, so findet ein Großteil des gesellschaftlichen Miteinanders und der Informationsbeschaffung über Apps oder Social Media statt. Das führt zu einem Zugriff auf Unmengen von Informationen und Meinungsäußerungen von anderen Menschen. Nie war es wichtiger, dass Rezepient:innen Inhalte richtig einordnen und in Kontext setzen können!
Dafür stellt klicksafe die richtigen Fragen zur richtigen Zeit und bietet direkt Lösungsansätze. In der Broschüre über Meinungsbildungsprozesse bereiten die Autor:innen Informationen auf, reichern sie mit aktuellen Bezügen an und verbinden sie mit zukunftsgewandten Projekten für den Unterricht oder die außerschulische Jugendarbeit. Themen sind dabei Desinformation, Fake News und Verschwörungserzählungen und wie junge Menschen ihnen begegnen lernen.
Wie bereits mit ihrer vorherigen Broschüre zur Medienethik „Ethik macht klick“ verbindet klicksafe Hintergrundwissen und praktische Übungen. Während dort die Roadmap in sieben Schritten zur ethisch fundierten Grundhaltung führte, zielt „Ethik macht klick II“ auf die Reflexionskompetenz der eigenen Meinungsbildung.
Gewappnet gegen Desinformationsstrategien
Die „Roadmap Medienbildungskompetenz“ zu Beginn bietet grafisch veranschaulicht einen Überblick über die sieben Schritte der möglichen Themenbearbeitung. In sieben Kapitel werden Themen aufgearbeitet, die sich mit der Meinungsbildungskompetenz befassen. Gemeinsam mit dazugehörigen Reflexionsfragen ergänzt die Broschüre die vorgestellten Bereiche um gut beschriebene Projekte. Denn neben aktuellen Beispielen wie Influencer:innern oder Telegramgruppen nehmen die Autor:innen Bezug auf verschiedene Studien (bspw. JIM-Studie, Langzeitstudie Medienvertrauen, Gerüchte im Netz). Orientierung bietet dabei die Projektübersicht (Seite 64), welche alle zwölf vorgestellten Projekte aufzählt und in Verbindung setzt mit dazugehörigen Kapiteln der Broschüre. Die entsprechenden Zielsetzungen, Benennung der Methoden und Materialien, sowie die benötigten Unterrichtsstunden erweitern diese Tabelle. Interessant ist auch die letzte Spalte, die anzeigt, für welche Altersklasse die einzelnen Projekte geeignet sind.
Fazit
Kompetente Meinungsbildung ist dringend erforderlich, um der Informationsflut zu begegnen. Aber auch Voraussetzung für ein demokratisches Miteinander, mit und in digitalen Kontexten. Die Broschüre bietet anschaulich aufbereitete Informations- und Arbeitsmaterialien für jeden Kontext. Zwar sind diese primär gedacht für die (außer-)schulische Jugendarbeit, doch können auch (Medien-)Pädagog:innen eigenes Wissen mit ihr erweitern oder zumindest ihren Methodenkoffer mit dieser Broschüre ergänzen. Die vorgestellten Themen und Projektideen sind umfangreich und verständlich. Somit ist für unterschiedliche Kontexte genug Auswahl – mit und ohne Internetzugang.
Titel:
Ethik macht klick. Meinungsbildung in der digitalen Welt. Desinformation – Fake News – Verschwörungserzählungen. Arbeitsmaterialien für Schule und Jugendarbeit
Quelle (erscheinungsjahr):
klicksafe.de/Institut für Digitale Ethik (IDE)/Hochschule der Medien (HdM)
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