Medien haben eine ambivalente Wirkung: Sie können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Kinder haben. Dabei umfassen positive Effekte die Förderung von Wissen und Kommunikation, während negative Folgen auftreten können, wenn Kinder mit ungeeigneten Inhalten allein gelassen werden. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Medien altersgerecht genutzt werden und Eltern ihre Kinder aktiv dabei begleiten.
Die vorliegende Broschüre des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) beantwortet zehn wichtige Fragen zum Umgang mit Medien bei Kindern im Vorschul- und frühen Grundschulalter und gibt Eltern hilfreiche Tipps. So reagieren Kinder beispielsweise unterschiedlich auf Medieninhalte. Säuglinge nehmen optische und akustische Reize wahr, während Kleinkinder ab etwa drei Jahren beginnen, Medienhandlungen zu verstehen, aber noch nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können. Jüngere Kinder sollten daher nicht allein vor Medien gesetzt werden, da sie die Inhalte oft nicht richtig einordnen können. Dass Bücher und Hörgeschichten weiterhin wichtig für die Sprachentwicklung und das Lesenlernen sind, erklärt Frage vier. Projekte wie der Ohrenspitzer fördern das bewusste Zuhören und die aktive Auseinandersetzung mit Geschichten. Fernsehen und digitale Medien sollten für Kinder unter drei Jahren hingegen vermieden werden.
Entwicklungsstand und individuelle Vorlieben berücksichtigen
Alterskennzeichnungen von FSK und USK sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern zeigen lediglich, ob von den Inhalten eine Beeinträchtigung ausgehen kann. So zeigt die Broschüre auf, dass Eltern zusätzlich den Entwicklungsstand und die individuellen Vorlieben ihrer Kinder berücksichtigen sollten.
In fast allen Antworten zu den jeweiligen Fragen listet die Broschüre verschiedene Initiativen und Plattformen auf, die Eltern bei der Auswahl geeigneter Medien unterstützen, wie FLIMMO für Fernsehsendungen, die Stiftung Lesen für Buchtipps und den Spieleratgeber NRW für digitale Spiele.
Fazit
Insgesamt zeigt die Broschüre Eltern gekonnt auf, dass Medien ein fester Bestandteil des modernen Alltags sind und positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern haben können, wenn sie altersgerecht genutzt und begleitet werden. Es ist wichtig, Kinder schrittweise an den kompetenten Umgang mit Medien heranzuführen und sie nicht allein den oft kommerziellen Medieninhalten auszusetzen.
Titel
Frühe Kindheit und Medien. 10 Fragen – 10 Antworten
Quelle (Erscheinungsjahr)
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (2024)
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