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ACT ON! Elaborated Report 2024

ACT ON! Elaborated Report 2024

ACT ON! Elaborated Report 2024. »Meine Eltern haben so eine App, damit können sie halt mein komplettes Handy kontrollieren«. Online-Risiken und elterliche Medienerziehung aus der Sicht von 10- bis 14-Jährigen Der „ACT ON! Elaborated Report 2024“ des JFF – Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis untersucht das Online-Verhalten und den Umgang mit Online-Risiken von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Die Studie basiert auf qualitativen Forschungsworkshops, die 2022 und 2023 durchgeführt wurden und an denen insgesamt 78 Kinder und Jugendliche teilnahmen.

Die Studie konzentriert sich auf die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen auf ihre Online-Welten, ihre Nutzungsmotive und die elterliche Medienerziehung in Bezug auf Online-Risiken. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Social Media-Plattformen wie YouTube, TikTok, Snapchat und Instagram, Online-Games wie Minecraft und Fortnite und anderen beliebten Online-Angeboten.

Attraktionsgehalt der Online-Angebote

Kinder und Jugendliche nutzen diese Plattformen hauptsächlich zur Unterhaltung, Information, Orientierung und Kommunikation. Social Media-Angebote werden genutzt, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Während die kreative Gestaltung in sozialen Medien weniger wichtig ist, spielt sie bei Spielen wie Minecraft und Roblox eine große Rolle. Auch für anschaulich aufbereitete Informationen bevorzugen die Kinder und Jugendlichen bild- bzw. videoorientierte Plattformen.

Die Studie bestätigt, dass Online-Risiken oft miteinander verknüpft sind. So bleibt Cybermobbing ein zentrales Thema, das die Altersgruppe stark belastet. Aber auch sexuelle Belästigung, Beleidigungen, Hatespeech, Scamming und die Gefahr von Erpressung und Entführung werden häufig in Verbindung mit Online-Kontakten genannt. Die Reaktionsmöglichkeiten wie Blockieren, Löschen oder Melden sind bekannt, aber oft nicht ausreichend. Eine gute Vertrauensbasis zu den Eltern ist wichtig für die Bewältigung solcher Situationen.

Umgang mit Online-Risiken

Die Kinder und Jugendlichen entwickeln verschiedene Strategien, um mit Online-Risiken umzugehen. Einige vermeiden bestimmte Social-Media-Angebote oder äußern sich dort nicht aktiv, während andere versuchen, ihre Identität zu verbergen. Trotz bekannter medialer Strategien fühlen sich viele Kinder und Jugendliche bei negativen Erlebnissen unsicher und benötigen Unterstützung durch Erwachsene. Die elterliche Medienerziehung wird unterschiedlich wahrgenommen und ist nicht immer effektiv.

Bezüglich der Inhaltsrisiken thematisieren die Kinder und Jugendlichen gewaltvolle, gruselige, horrorhafte und sexuelle Inhalte, die sie überfordern können. Besonders Darstellungen sexueller Gewalt auf Plattformen wie Pornhub führen zu Desorientierung und emotionaler Überforderung.

Schlussfolgerung

Der Report hebt die Notwendigkeit einer sensiblen und unterstützenden elterlichen Medienerziehung hervor, die nicht nur allgemeine Warnungen ausspricht, sondern konkrete Handlungsstrategien vermittelt. Die Studie betont auch die Bedeutung von vertrauensvollen Beziehungen und die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in die Lösung von Problemen, um ihre Selbstwirksamkeit zu stärken.

Titel

ACT ON! Elaborated Report 2024. »Meine Eltern haben so eine App, damit können sie halt mein komplettes Handy kontrollieren«. Online-Risiken und elterliche Medienerziehung aus der Sicht von 10- bis 14-Jährigen

Quelle (Erscheinungsjahr)

JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (2024)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

act-on.jff.de