„Welche Bedeutung haben Werte wie Privatheit oder respektvolles Miteinander in einer sich stetig wandelnden, digitalen Welt und mit welchem Aufwand sind sie heute vertretbar?“ Diese Frage leitet das vorliegende Unterrichtsmaterial ein. Denn die vergangenen Jahrzehnte wurden maßgeblich vom Prozess der Digitalisierung geprägt. Von der Erfindung des Internets oder des ersten Smartphones über die Erschaffung neuer Kommunikations- und Unterhaltungsplattformen bis hin zur Etablierung neuer Berufsgruppen (Influencer) ist alles dabei.
Die Frage nach dem Wie
Und auch für unsere Zukunft ist jetzt schon klar: Die von uns geschaffene digitale Welt und der ständige Wandel, der sie umgibt, werden weiterhin von hoher Bedeutung sein. Daher rückt die Frage nach dem Wie der digitalen Zukunft immer mehr in den Fokus und wirft ethische Fragen auf. Welche Bedeutung haben Werte wie Privatheit oder Respekt im digitalen Zeitalter? Was passiert mit den eigenen personenbezogenen Daten? Welche Daten werden tatsächlich übermittelt und gespeichert – und bin ich eigentlich damit einverstanden?
Diesen Fragen geht das Projekt „Future Influencer“ der Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) nach. Dabei handelt es sich um ein auf drei Tage ausgelegtes medienpädagogisches Projekt für Teilnehmende ab 14 Jahren. Die vorliegende Handreichung richtet sich gezielt an PädagogInnen und führt Schritt für Schritt durch die Umsetzung eines Planspiels.
Fiktives Armband als Diskussionsfaktor
Das Planspiel selbst ist in der Zukunft verortet – und könnte doch nicht aktueller sein: Es wird fiktiv ein digitales Armband an einer Schule eingeführt, das zahlreiche Informationen und Funktionen aufweist. So kann es zum Beispiel Informationen bezüglich der Noten und Fehltage speichern und Funktionen wie Zahlungen und Co. ausführen. Dabei ist es ständig online. Für die SchülerInnen ergibt sich daraus folgende Frage: „Handelt es sich um einen Fortschritt und eine Vereinfachung des Schulalltages oder um eine unzumutbare Kontrollinstanz, die fehleranfällig und autoritär ist?“ (S. 10). Diese Frage beantworten die SchülerInnen dann aus verschiedenen Perspektiven, wie beispielsweise aus Sicht der Firma, die diese Armbänder herstellt. So soll ein offener Raum für Diskussionen entstehen.
3 abwechslungsreiche Tage
Die drei Tage des Projektes sind vielfältig aufgebaut und bieten den teilnehmenden SchülerInnen viele Möglichkeiten zum Mitmachen. So gibt es in der Handreichung nicht nur genaue Anweisungen, wie das Projekt aufgebaut sein sollte, sondern auch zahlreiches Material. Neben einem Future-Influencer-Tabu gibt es eine Regelvorlage sowie ausführliche Information bezüglich der zu verteilenden Rollen. Außerdem gibt es weitere Vorlagen und Tipps für die SchülerInnen, welche diese nutzen können, Memes herzustellen, Videoclips zu scheiden oder die zum Planbeispiel gehörige Website mit zu gestalten. Die Handreichung ist chronologisch und gut strukturiert aufgebaut. Bevor es an die Erklärung des Planspiels geht, werden zuerst wichtige Begriffe erklärt und sowohl Hintergrund und Zielsetzung näher gebracht.
Titel:
Future Influencer – Die smarte Schule!? Pädagogische Handreichung
Planspiel und Methoden zu Werten und Haltungen in Zeiten von Big Data
Quelle (Erscheinungsjahr):
Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) (2019)
Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:
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