Die Broschüre „Humor als Deckmantel für Rassismus und Diskriminierung“ berichtet über rassistische und diskriminierende Satire oder Witze im Internet. Diese Art des Vorgehens, welche populistische Gruppen oder Einzelpersonen gezielt nutzen, um ihre Ansichten und Ideologien unter einer möglichst breiten Masse zu verteilen, hat in den letzten Jahren an Bedeutung dazugewonnen. Humor dient hier oft nur als Deckmantel für die dahinterliegenden Botschaften von Rassismus und Diskriminierung etc.
Das Internet zählt heute zur wichtigsten Plattform für die Verbreitung von Propaganda und rechtsextremen Inhalten. Die Ausgestaltung der Inhalte ist dabei oft so raffiniert, dass selbst Erwachsene sie auf den ersten Blick nicht durchschauen. Jugendliche, die noch auf der Suche nach der eigenen Identität und einem (politischen) Weltbild sind, fängt man besonders leicht. Humor, Witz, Spiel und Spaß erleichtern den Zugang zur Gruppe. Im Internet sind zudem nicht nur so gut wie alle Jugendlichen erreichbar, sondern es bietet sich geradezu ideal an, um rechtsextreme Inhalte subtil und jugendaffin zu verbreiten.
Die jungen UserInnen werden durch die allgegenwärtigen Prinzipien des „Likens“ und Teilens leicht mit hetzerischen Humorinhalten konfrontiert und selbst zu Verbreitern ungewollter Botschaften. Damit NutzerInnen nicht halbwissend oder gar unwissend solche Inhalte im Netz teilen, will die vorliegende Broschüre über das Thema ausreichend aufklären. Außerdem geht sie auch auf rechtliche Aspekte ein z.B. den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) oder das Jugendschutzgesetz (JuSchG).
rechtliche Grauzone
Gerade in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram muss man nämlich feststellen, dass viele rechtsextreme und gewaltverherrlichende Inhalte unter ihrem Deckmantel unerkannt bleiben. Rechtlich befinden sich die Inhalte oft in einer Grauzone, da sie verschiedenen Deutungsmöglichkeiten haben. Das erschwert natürlich ein rechtliches Vorgehen dagegen. Erst recht dann, wenn satirische Stilmittel verwendet werden.
Mit dem neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetz (2017) soll sichergestellt werden, dass rechtswidrige Einträge mit Hass und Hetze schneller und konsequenter aus dem Internet entfernt werden. Dienste wie Facebook, Twitter und YouTube müssen seit dem 1. Januar klar strafbare Inhalte binnen 24 Stunden nach einem Hinweis löschen. Ein großer Nachteil hier ist allerdings, dass z.B. Interessenvertreter von Facebook, Twitter, usw. über die Rechtswidrigkeit von Beiträgen entscheiden, statt eine staatliche Instanz mit einem gesellschaftlichen Exkurs dahinter.
Titel:
Humor als Deckmantel für Rassismus und Diskriminierung
Quelle (Erscheinungsjahr):
Jugendschutz.net (2014)
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