Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
IT-Pionierfrauen. Eine Broschüre zum Online-Kurs

IT-Pionierfrauen. Eine Broschüre zum Online-Kurs

IT-PionierfrauenAm 8. März ist Weltfrauentag. Jahrestage laden uns dazu ein, aktuelle Themen der Gegenwart mit der Geschichte zu verknüpfen. Denn aus der Geschichte lernen wir. Aktuell bestimmt das Thema Künstliche Intelligenz den gesellschaftlichen Diskurs. Was wenig bekannt ist: An der Entwicklung der KI haben Frauen einen entscheidenden Anteil. Der Museumskatalog „IT-Pionierfrauen“ im Online-Kurs des Bundeswettbewerbs KI des Tübingen AI Center lädt dazu ein, bei einem digitalen Museumsbesuch die Rolle von Frauen bei der Entwicklung von KI in den Blick zu nehmen. Denn diese wurden in der Vergangenheit in der Wissenschaft und in vielen weiteren Bereichen der Gesellschaft nicht so gewürdigt, wie sie es aufgrund ihrer Leistungen verdient hätten.

Pionierinnenarbeit seit Mitte des 19. Jahrhunderts

Zum Beginn des virtuellen Rundgangs gibt ein übersichtlicher Zeitstrahl mit den Errungenschaften der Wissenschaftlerinnen einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der Informationstechnologie. Der Rundgang startet mit der Erfindung der „Analytic Engine“ von Ada Lovelace im Jahr 1850. Sie schrieb den ersten Algorithmus und steht Patin für die Programmiersprache „Ada“ aus den 1970er Jahren.

Der Rundgang reicht über zahlreiche Zwischenstationen, von denen hier nur einige benannt werden können. So erwähnt er zum Beispiel Grace Hopper, die seit den 1940er Jahren daran arbeitete, Computerprogramme statt in Nullen und Einsen in verständlicher Sprache auszudrücken. Was wenige wissen: Ihr wurde die Einführung des Begriffs „Bug“ (Insekt) für Computerfehler zugeschrieben (während der Arbeit an einem Computer sorgte eine Motte für den Ausfall des Systems). Es folgen Informationen zu den ENIAC-Frauen, die in 1940er Jahren den ersten Universalrechner per Lochkarten programmierten, und zu den Engländerinnen in Bletchley Park, die im Zweiten Weltkrieg die deutsche Chiffriermaschine ENIGMA entschlüsselten.

In den 1970er Jahren war es Adele Goldberg, die die Grundlage für grafische Benutzeroberflächen schuf – bereitwillig aufgenommen vom Apple-Gründer Steve Jobs. Sie ist zudem Vorreiterin der Idee von den Sozialen Medien. In den 1980er Jahren gilt Radia Perlman als Mutter des Internets. Rosalind Picard begründete in den 1990er Jahren das „Affective Computing“. Cordelia Schmid ist in den 2010er Jahren Pionierin in der computergestützten Bilderkennung. Der Rundgang endet bei Mira Murati, die als Chief Technology Officer hinter dem Chatbot ChatGPT steht, der 2022 von OpenAI veröffentlicht wurde. Sie betont nun auch ethische Konsequenzen, indem sie vor Risiken warnt und Regulierungen in Hinblick auf menschliche Wertvorstellungen fordert.

Bundeswettbewerb KI

Um junge Menschen zu befähigen, KI zu verstehen und zu hinterfragen, hat das Team des Bundeswettbewerbs KI am AI Center Tübingen einen kostenfreien Online-Kurs entwickelt. Er vermittelt sowohl technisch-wissenschaftliche als auch ethische Aspekte. Im Wettbewerb entwickeln Schüler:innen ihr eigenes KI-Projekt. Gemeinsam bewältigen sie den KI-Kurs und können als Klasse oder AG am Rennen um den Titel als „KI-Schule“ des Jahres teilnehmen.

Der Museumskatalog ist Teil des Moduls 1 „Woher kommt KI?“ des KI-Online-Kurses, der die Hintergründe von KI und ihre Entwicklung beleuchtet.  In Modul 2 „Wie baut man eine KI?“ erarbeiten die Schüler:innen ein eigenes KI-Projekt und programmieren selbst eine KI. In Modul 3 „Wie geht man damit um?“ schließlich diskutieren sie die Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft.

Fazit

Der Museumskatalog ist im Stil eines Comics ansprechend und übersichtlich gestaltet. Chronologisch stellt er die einzelnen IT-Pionierfrauen und ihre Errungenschaften vor. In mehreren kleinen Quizzen können die Schüler:innen ihr Wissen testen und festigen. Das Material kann ab den Klassen 8/9 an weiterführenden Schulen in den Fächern Informatik, Naturwissenschaft, Technik, Religion, Ethik oder Gemeinschaftskunde eingesetzt werden.

Der Katalog betont die wegweisende Rolle von Wissenschaftlerinnen für die KI. Ihr Beispiel ermuntert Mädchen und junge Frauen, sich für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu interessieren und in den entsprechenden Berufen tätig zu werden. Denn noch immer sind Frauen in diesen Bereichen deutlich in der Unterzahl.

In unserer Materialdatenbank mekomat finden sich zahlreiche Materialien zum Thema KI, beispielsweise CODED BIAS – Wie KI diskriminiert oder Spot-If-AI: Prompt Engineering.

Titel

IT-Pionierfrauen. Eine Broschüre zum Online-Kurs

Quelle (Erscheinungsjahr)

Bundeswettbewerb KI. Tübingen AI Center  (2024)

Link zur Broschüre und zum Wettbewerb:

KI-Kurs. Museumskatalog

Bundeswettbewerb KI