Pünktlich Ende November erschien auch dieses Jahr wieder die Basisuntersuchung des MPFS zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, kurz JIM-Studie 2023. Die diesjährige Ausgabe markiert zugleich ein Jubiläum, wie im Titelbild ersichtlich. Denn seit 25 Jahren wird diese repräsentative Studie im Themenfeld Jugend und Medien veröffentlicht, womit auch interessante Vergleiche im Längsschnitt möglich sind.
Diesen Einblicken in Entwicklungen über 25 Jahre ist dann auch ein eigenes Kapitel gewidmet. Darin geben unter anderem vier Personas (geschlechterspezifische) Einblicke, wie die Mediennutzung typischer Befragter 1998, 2005, 2011 und 2023 aussah und welche Hobbys sie hatten. Die großen Meilensteine – Einstieg in das Internet und stetige Zunahme der Bedeutung von Mobiltelefonen – kommen dabei ebenso vor wie mittlerweile überholte Gerätegattungen oder Kommunikationsformen. Denn wer hat heute schon noch einen MP3-Player oder wer nutzt Instant-Messenger wie ICQ. Durchgängig ist dagegen die Bedeutung des Freundeskreises, in dem kommuniziert, Musik gehört und Freizeit miteinander verbracht wird. Denn auch das zeigt die JIM-Studie 2023 wieder einmal: Die wichtigste nicht-mediale Freizeitaktivität ist „Freunde/Leute treffen“.
Neben Medienausstattung und Freizeitaktivitäten bildet die Studie Nutzungspräferenzen in den verschiedenen Mediengattungen Bücher, Audio, Internet, Social Media und Bewegtbild ab. Wie in den Vorjahren auch erhalten Informationen und Nachrichten, Digitale Spiele sowie Desinformation und Beleidigungen im Netz jeweils eigene Kapitel.
Ein Sonderthema, das zuletzt 2016 und 2017 aufgegriffen wurde, ist mit „Digitale Medien und Schule“ überschrieben. Damals wie heute korreliert die Nutzung von Internet und digitalen Endgeräten deutlich mit dem Alter der Befragten. Je älter die Schüler:innen sind, desto häufiger kommen digitale Medien im Unterricht zum Einsatz. Waren es vor sechs Jahren vor allem Whiteboards und stationäre Computer, die überhaupt regelmäßig im Unterricht genutzt wurden, so sind mittlerweile auch Smartphones, Schulcloud, Laptops und sogar Digitale Spiele im Einsatz. Dabei ist die regelmäßige Nutzung in Gymnasien in allen Kategorien bis auf Spiele höher als an in Haupt- und Realschulen.
Allerdings spielt das Internet nur bei knapp 2/3 der Befragten (2017: 27 %) eine Rolle im Unterricht. Digitale Geräte kommen durchschnittlich bei weniger als einem Drittel der Schüler:innen regelmäßig zum Einsatz. Insofern hinkt die Schule auch weiterhin der Entwicklung in der Lebenswelt der Jugendlichen hinterher.
Titel
JIM-Studie 2023. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger
Quelle (Erscheinungsjahr)
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2023)
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