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Jugendschutz im Internet – Bericht 2024

Jugendschutz im Internet – Bericht 2024

Jugendschutz im Internet – Bericht 2024 Kinder und Jugendliche bewegen sich heute selbstverständlich in digitalen Räumen – und stoßen dabei auf zahlreiche Risiken. Der aktuelle Jahresbericht 2024 von jugendschutz.net zeigt, wie groß der Handlungsbedarf beim Schutz junger Menschen im Netz nach wie vor ist. Plattformen wie TikTok, Instagram oder Discord bleiben zentrale Drehorte für riskante Trends, extremistische Ansprachen und digitale Gewalt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Allein im Jahr 2024 registrierte jugendschutz.net 17.630 Verstoßfälle, davon rund 90 % im Bereich sexualisierte Gewalt – ein neuer Höchstwert.

Online-Extremismus, KI und Co.

Besondere Aufmerksamkeit richtet der Bericht auf neue Formen extremistischer Propaganda, etwa auf Discord oder über islamistische Influencer:innen, die sich gezielt an Jugendliche richten. Auch die Verbreitung drastischer Gewaltinhalte, sexualisierter Deepfakes oder gefährlicher Challenges auf TikTok nimmt zu. Bei Letzteren zeigt sich, wie schnell riskante Trends viral gehen und wie wenig Plattformen dagegen unternehmen. Wie in den Berichten in den Jahren davor zeigt sich auch 2024, dass besonders die Dienste, die bei Minderjährigen besonders beliebt sind, noch immer keine verlässliche Altersprüfung implementiert haben. Schutzkonzepte existieren oft nur auf dem Papier oder greifen viel zu spät.

Darüber hinaus legt der Bericht offen, wie unzuverlässig viele Anbieter mit Meldungen von Nutzer:innen umgehen. So wurden Inhalte mit politisch extremistischen Inhalten oft erst gelöscht, nachdem jugendschutz.net sich offiziell eingeschaltet hatte. Dabei schnitt hier die Plattform YouTube am schlechtesten ab. Gleichzeitig dokumentiert der Bericht auch neue technische Entwicklungen, etwa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Altersverifikation oder zur Kennzeichnung von synthetischen Inhalten. Diese könnten wichtige Schutzmaßnahmen darstellen, sind jedoch noch unzureichend verbreitet.

Fazit

Die zentrale Botschaft des Berichts ist eindeutig: Kinder und Jugendliche brauchen mehr als Appellpolitik, sie brauchen verbindliche Schutzmaßnahmen, funktionierende Alterskontrollen und Plattformen, die Verantwortung übernehmen. Die rechtlichen Grundlagen sind da, jetzt müssen sie auch konsequent durchgesetzt werden.

Titel

Jugendschutz im Internet – Bericht 2024

quelle (Erscheinungsjahr)

jugendschutz.net (2025)

Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:

www.jugendschutz.net