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KI an europäischen Schulen

KI an europäischen Schulen

KI an europäischen Schulen. Deutscher Bericht zur Befragung von 12- bis 17-jährigen Schüler:innen in sieben Ländern Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur unsere Arbeitswelt, sondern auch das Lernen in der Schule. Doch wie gut sind europäische Jugendliche tatsächlich auf eine Zukunft mit KI vorbereitet – und was denken sie über die Chancen und Risiken dieser Technologie? Der aktuelle Länderbericht der Vodafone Stiftung Deutschland gibt Einblick in die Perspektiven von 12- bis 17-jährigen Schüler:innen und stellt dabei die Erfahrungen aus Deutschland ins Zentrum.

Die repräsentative Studie, die in sieben europäischen Ländern durchgeführt wurde, zeigt: Viele Jugendliche erkennen die Relevanz von KI für ihre berufliche Zukunft, fühlen sich aber nicht ausreichend vorbereitet – besonders in Deutschland.

Während europaweit drei Viertel der befragten Jugendlichen Künstliche Intelligenz als zukunftsentscheidend einschätzen, liegt dieser Anteil in Deutschland mit 68 % leicht darunter. Noch deutlicher wird die Zurückhaltung beim Thema Schule: Nur 38 % der deutschen Schüler:innen fühlen sich durch ihre Lehrkräfte gut auf den Umgang mit KI vorbereitet – der niedrigste Wert im Vergleich. Auch das Vertrauen in die Kompetenzen der Eltern fällt in Deutschland geringer aus als in anderen Ländern.

Besonders auffällig: Das Interesse ist unter deutschen Jugendlichen vergleichsweise gering, insbesondere, wenn es um gesellschaftliche Auswirkungen oder Prompting-Fähigkeiten geht. Während ChatGPT zu den meistgenutzten Tools gehört, zeigen deutsche Schüler:innen wenig Neigung, über die reine Nutzung hinaus mehr über KI zu lernen.

Ungleiche Zugänge und fehlende Unterstützung

Die Studie zeigt, dass soziale Ungleichheiten den Zugang zu KI-Tools beeinflussen: Jugendliche aus einkommensstärkeren Familien berichten deutlich häufiger von zuverlässiger Technik und besserer Unterstützung. In deutschen Schulen geben 48 % an, dass es an ausreichend digitalen Geräten fehlt – 42 % beklagen eine schlechte Internetverbindung. Auch die pädagogische Unterstützung fällt im europäischen Vergleich ab: Nur 44 % der deutschen Schüler:innen erhalten Hilfe von Lehrkräften beim Umgang mit KI – europaweit sind es 50 %.

Zwischen Skepsis und Akzeptanz

Trotz aller Herausforderungen sehen Jugendliche auch das Potenzial: Rund die Hälfte der europäischen Befragten glaubt, dass KI die Benotung fairer machen kann – auch in Deutschland teilen viele diese Hoffnung. Gleichzeitig zeigen sich Sorgen, etwa vor falschen Beschuldigungen des Schummelns oder vor der sozialen Ungleichheit durch KI-gestütztes Lernen.

Der Länderbericht verdeutlicht: Deutsche Jugendliche erkennen das Potenzial von KI, fühlen sich aber unzureichend vorbereitet und wünschen sich mehr Unterstützung. Die Studie liefert damit wichtige Impulse für Bildungspolitik und Schulen. KI-Kompetenzen sollten systematisch vermittelt, Lehrkräfte fortgebildet und schulische Infrastrukturen gestärkt werden. Denn nur so kann die junge Generation selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit Künstlicher Intelligenz umgehen – und die Chancen dieser Technologie wirklich nutzen.

Titel

KI an europäischen Schulen. Deutscher Bericht zur Befragung von 12- bis 17-jährigen Schüler:innen in sieben Ländern

Quelle (Erscheinungsjahr)

Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH (2025)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.vodafone-stiftung.de