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Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming

Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming

Kinder und Jugendliche als Opfer von CybergroomingDie digitale Ära und das Internet bieten uns eine unschätzbare Möglichkeit zur Kommunikation mit anderen. Egal ob über Messaging-Apps, Social-Media-Plattformen oder Online-Spiele, noch nie war es einfacher, mit Freunden, Familie und sogar Fremden in Kontakt zu treten. Doch online ist es nicht immer gleich offensichtlich, wer sich hinter einem Account verbirgt. Profile und Konten können leicht gefälscht werden, was insbesondere für Kinder und Jugendliche ein erhebliches Risiko darstellt. Denn nicht alle Personen, mit denen wir online interagieren, haben gute Absichten. So kann aus einem vermeintlich harmlosen Gespräch schnell eine gefährliche Situation entstehen.

Die vorliegende Studie der Landesanstalt für Medien NRW untersucht die Prävalenz, Dynamik und Auswirkungen von Cybergrooming auf junge Menschen im Alter zwischen acht und 17 Jahren. Forschungsergebnisse zeigen, dass Cybergrooming eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ist. Die Studie basiert auf einer Kombination von quantitativen Daten aus Umfragen und Statistiken und qualitativen Daten aus Interviews mit Opfern von Cybergrooming und ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten.

Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Kinder und Jugendliche, vornehmlich solche in der Adoleszenz, einem hohen Risiko für Cybergrooming ausgesetzt sind. Täter nutzen oft soziale Medien, Online-Spiele, Chatrooms und andere Plattformen, um Kontakt zu potenziellen Opfern herzustellen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei können die Auswirkungen von Cybergrooming auf die Opfer schwerwiegend sein und von psychischem Stress, Angstzuständen und Depressionen bis hin zu sexuellem Missbrauch und anderen traumatischen Erfahrungen reichen. Aus diesem Grund betont die Studie, wie wichtig es ist, dass Eltern, Erziehungsberechtigte und Erziehungspersonal die Anzeichen von Cybergrooming erkennen und angemessene Schutzmaßnahmen ergreifen, um Kinder und Jugendliche vor dieser Gefahr zu schützen.

Die Studie schlägt auch Maßnahmen zur Prävention und Intervention vor: darunter die Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, die Sensibilisierung für die Risiken von Cybergrooming, die Stärkung der Online-Sicherheit und die Zusammenarbeit zwischen Regierungsbehörden, Schulen, Eltern und anderen relevanten Akteuren. Insgesamt hebt die Studie die Dringlichkeit hervor, das Bewusstsein für Cybergrooming zu schärfen und wirksame Strategien zu entwickeln, um junge Menschen vor dieser Form des Missbrauchs zu schützen.

Titel

Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming

Quelle (Erscheinungsjahr)

Landesanstalt für Medien NRW (2022)

Link zur Studie:

www.medienanstalt-nrw.de