Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Leit-Linien in leichter Sprache

Leit-Linien in leichter Sprache

Leit-Linien in leichter Sprache. Damit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberechtigt bei digitalen Spielen mitspielen können Digitale Spiele sind ein fester Bestandteil jugendlicher Lebenswelten – sie bieten Spaß, Gemeinschaft und kreative Entfaltung. Doch noch immer sind viele Spiele nicht barrierefrei gestaltet, wodurch Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden. Und auch in Sachen Medienkompetenzvermittlung rund um Games gibt es zwar zahlreiche Broschüren und Handlungsempfehlungen, dennoch kaum oder keine in leichter Sprache, die auch Menschen mit Beeinträchtigung Zugang bieten. Die Broschüre der TH Köln und des JFF – Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis setzt genau hier an: Sie formuliert zentrale Anforderungen an eine inklusive Spielekultur – verständlich, zugänglich und praxisnah.

Die Leitlinien richten sich an drei zentrale Gruppen: Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, Spieleentwickler:innen und politische Entscheidungsträger:innen. Ziel ist es, konkrete Schritte aufzuzeigen, damit junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberechtigt an digitalen Spielwelten teilhaben können.

Leichte Sprache hilft nicht nur Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, sondern kann auch für Fachkräfte eine wertvolle Ressource sein: Sie fördert Klarheit, sensibilisiert für barrierefreie Kommunikation und macht komplexe Inhalte zugänglich – besonders in inklusiven pädagogischen Settings. Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, profitiert von Materialien, die ohne sprachliche Hürden vermitteln, worauf es bei inklusiven digitalen Angeboten ankommt. Leichte Sprache wird so zum Werkzeug für eine inklusive Praxis.

Konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Teilhabe

Die Broschüre benennt in leicht verständlicher Sprache, was sich ändern muss – und wer Verantwortung trägt. Für die Kinder- und Jugendhilfe bedeutet das zum Beispiel:

  • Digitale Spiele aktiv in die pädagogische Arbeit einbinden
  • Barrieren erkennen und abbauen
  • Mit Jugendlichen gemeinsam Regeln für faires Miteinander beim Spielen entwickeln

Für Spieleentwickler:innen geht es beispielsweise darum, Barrierefreiheit systematisch zu denken: von anpassbaren Steuerungen über inklusive Spielfiguren bis hin zu verständlichen Spielanleitungen. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen sollen als Expert:innen in eigener Sache aktiv an Entwicklung und Tests beteiligt werden. Politisch wird gefordert, dass inklusive Spiele gezielt gefördert, gesetzlich unterstützt und sichtbarer gemacht werden – damit Barrierefreiheit kein Sonderfall, sondern Standard wird.

Fazit

Die „Leit-Linien in Leichter Sprache“ sind mehr als nur ein inklusives Informationsmaterial – sie sind ein klares Plädoyer für mehr Teilhabe, mehr Verständlichkeit und mehr Verantwortung in der Gestaltung digitaler Spielewelten. Besonders für Fachkräfte in der Medienpädagogik und Jugendarbeit bietet die Broschüre konkrete Orientierung, um Barrieren abzubauen und Kindern wie Jugendlichen echte Zugänge zu ermöglichen – sprachlich, technisch und gesellschaftlich.

Titel

Leit-Linien in leichter Sprache. Damit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberechtigt bei digitalen Spielen mitspielen können

Quelle (Erscheinungsjahr)

TH Köln, JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (2024)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

epb.bibl.th-koeln.de