Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Leitlinien für die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Leitlinien für die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Leitlinien für die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und JugendhilfeDigitale Medien sind ein fester Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Gerade in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe spielt der bewusste Umgang mit digitalen Angeboten eine entscheidende Rolle. Doch wie können pädagogische Fachkräfte die Mediennutzung begleiten, ohne die Autonomie der jungen Menschen einzuschränken? Wie lassen sich Schutz und Teilhabe miteinander verbinden? Antworten auf diese Fragen gibt die neue Broschüre „Leitlinien für die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe“, entwickelt im Rahmen des Projekts ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online.

Die Broschüre richtet sich an pädagogische Fachkräfte in stationären und ambulanten Jugendhilfeeinrichtungen und bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in die medienpädagogische Arbeit. Ziel ist es, eine professionelle Haltung gegenüber der Mediennutzung junger Menschen zu entwickeln und diese aktiv in den Alltag der Einrichtungen zu integrieren. Dabei stehen die Förderung von Medienkompetenz, der Schutz vor Risiken sowie die Partizipation der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt.

Um dies zu erreichen, stellt die Broschüre einen 8-stufigen Prozess vor, der Fachkräfte Schritt für Schritt dabei unterstützt, ein eigenes medienpädagogisches Konzept zu entwickeln. Dieser Prozess umfasst unter anderem:

  • Reflexion der eigenen Mediennutzung – Wie beeinflussen persönliche Erfahrungen den pädagogischen Umgang mit digitalen Medien?
  • Erfassen der aktuellen Situation – Welche Medien nutzen Kinder und Jugendliche in der Einrichtung? Welche Herausforderungen gibt es?
  • Festlegen von Zielen und Maßnahmen – Wie kann Medienpädagogik sinnvoll in den pädagogischen Alltag integriert werden?
  • Medienpraktische Projekte und Evaluation – Welche Methoden und Formate sind besonders geeignet?

Partizipation als Schlüssel zur erfolgreichen Medienpädagogik

Besonders betont wird die Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die Entwicklung medienpädagogischer Konzepte. Die Broschüre empfiehlt beispielsweise Mediennachmittage, bei denen Kinder und Jugendliche ihre bevorzugten Plattformen und Inhalte vorstellen. Dies stärkt nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern gibt Fachkräften wertvolle Einblicke in die Medienwelten der jungen Menschen. Gleichzeitig wird hervorgehoben, dass Medienpädagogik nicht nur Sache der Fachkräfte ist. Auch Eltern und Erziehungsverantwortliche sollten in den Prozess einbezogen werden, um eine ganzheitliche Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten.

Fazit

Die Medienpädagogischen Leitlinien für die Kinder- und Jugendhilfe bieten eine praxisnahe Orientierungshilfe für Einrichtungen, die sich mit der digitalen Lebenswelt ihrer Zielgruppe auseinandersetzen möchten. Die Broschüre liefert nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, die sich flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse der Einrichtungen anpassen lassen. Sie zeigt eindrucksvoll, dass Medienpädagogik in der Jugendhilfe nicht nur eine Herausforderung, sondern vor allem eine Chance ist – für mehr Teilhabe, Selbstbestimmung und einen bewussten Umgang mit digitalen Medien.

Titel

Leitlinien für die medienpädagogische Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Quelle (Erscheinungsjahr)

JFF – Jugend Film Fernsehen e. V. (2025)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

act-on.jff.de