Digitalität dringt nahezu in alle Lebensbereiche ein – auch in den Bereich der Familie. Dabei kommen die meisten Kinder schon früh in Kontakt mit digitalen und mobilen Medien und auch mit dem Internet. Doch welche Bedeutung haben Medien in Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren bis zum Grundschulalter? Wie eigenen sich die Kinder in den unterschiedlichen Alters-und Entwicklungsstadien digitale und mobile Medien an? Und mit welcher Herausforderung sind die Eltern in ihrer Medienerziehung konfrontiert? Diese und weitere Fragen liegen dem zweiten Bericht der vorliegenden Teilstudie „MoFam – Mobilie Medien in der Familie“ zugrunde.
In einer Langzeitstudie wurden dafür Familien mit jungen Kindern in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren in sechs Befragungswellen befragt. Ziel ist es, zusammen mit den Ergebnissen der ersten Teilstudie zu pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen gezielte Maßnahmen für Eltern und pädagogische Fachkräfte zu entwickeln. Diese sollen Kindern sowohl im häuslichen Umfeld als auch in institutionellen Kontexten auf dem Weg zu einer souveränen Alltagsbewältigung in einer mediatisierten und digitalisierten Lebenswelt unterstützen.
Medienbiografische Erinnerungen der Eltern
Die Ergebnisse der Teilstudie des JFF – Instituts für Medienpädagogik zeigen, dass vor allem die medienbiografischen Erinnerungen der Eltern einen großen Einfluss auf deren Einstellung und Haltung in Bezug auf Medien im Alltag haben. Dabei haben die meisten Eltern vor allem Erinnerungen an gemeinsames Fernsehschauen mit der Familie oder auch an zum Beispiel Mutproben mit Freund:innen, in denen es darum ging, sich gemeinsam einen grusligen Film anzuschauen. Doch Regeln, die früher Anwendung fanden, lassen sich heute nur noch schwer übertragen. So zum Beispiel an Programmstrukturen festgemachten Regeln, denn Fernsehen bzw. Fernsehsendungen sind dank Internet und entsprechender Streaming-Dienste jeder Zeit abrufbar.
damals und heute
Der Umgang mit Medien und dem Internet damals und heute könnte unterschiedlicher nicht sein. Dennoch zeigt die vorliegende Studie deutlich, dass die Medienerziehung der befragten Familien zu großen Teilen auf den Erfahrungen der Eltern beruht. Je positiver die Medienerfahrung, desto leichter fällt es ihnen, eine klare Haltung in Sachen Medienerziehung zu entwickeln.
Titel:
MoFam – Mobile Medien in der Familie. Zwischen Bibi Blocksberg und Alexa. Medienbiographische Erfahrungen von Eltern und ihr Einfluss auf die Medienerziehung
Quelle (Erscheinungsjahr):
JFF – Institut für Medienpädagogik (2020)
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