Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter unserer demokratischen Gesellschaft und schreibt den Bürger:innen eine große Verantwortung zu. Diese sind dazu aufgerufen, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und der Zukunft mitzuwirken. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, müssen sich die Menschen ihrer Verantwortung bewusst sein und wissen, wo die Möglichkeiten und Grenzen dieses Rechts liegen. Deshalb ist es wichtig, schon Kinder und Jugendliche für dieses Thema zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen in Bezug auf Meinungsbildung zu fördern.
Meinungsbildung als Auftrag der Meinungsfreiheit
Um das Recht der Meinungsfreiheit nutzbar zu machen, ist es nötig, dass Informationen für jede:n erreichbar sind. Nur wenn sich die Menschen in einer möglichst großen Bandbreite an Wissen informieren können, ist es möglich, eine fundierte eigene Meinung zu entwickeln. Dazu zählt auch, dass Jugendliche den Vorgang der Meinungsbildung und die Schwierigkeiten, die mit ihr in Verbindung stehen, kennenlernen. In der Gesellschaft gibt es viele relevante und komplexe Themen, in welchen sich die Jugendlichen verorten müssen. Dabei ist es wichtig, verschiedene Perspektiven zu kennen und kritisch zu denken, um die eigene Meinung zu bilden und sich für seine Überzeugung einsetzen zu können. Zum schwierigen Prozess der Meinungsbildung müssen Jugendliche ermutigt und unterstützt werden. Die Beschäftigung mit komplexen Themen und das Suchen von fundierten und sicheren Informationen müssen gefördert werden.
Durch die weite gesellschaftliche Verbreitung von digitalen Medien steht allen Bürger:innen eine große Informationsfülle zur Verfügung. Das Internet, als Dauerbegleiter der Menschen, ist zu einem der relevantesten Orte der Informationsgewinnung geworden. Gleichzeitig bieten gerade die Sozialen Medien einen Ort des Austauschs, in welchem Informationen, Meinungen und Vermutungen häufig miteinander vermischt werden. Es kann dabei sehr schwer sein, den Wahrheitsgehalt hinter Aussagen zu greifen. Deshalb muss Meinungsbildung, gerade mit Jugendlichen, geübt und thematisiert werden.
Das Praxismaterial des Landesjugendrings Thüringen e.V.
Für die Beschäftigung mit dem Thema Meinungsbildung hat der Landesjugendring Thüringen e.V. Praxismaterial erstellt und herausgegeben. Die Handreichung beinhaltet sechs in sich abgeschlossene Module für die konkrete Arbeit zur Meinungsbildung mit Jugendlichen ab 14 Jahren. Jedes Modul hat eine eigene Übersicht, welche die Details des Moduls, wie Lernziele und benötigte Materialien, prägnant und kurz zusammenfasst und so hilft, einen guten Überblick zu gewinnen. Die Module können einzeln, aber auch als zusammenstehendes Projekt durchgeführt werden. Jedes Modul verfolgt ein anderes Bildungsziel und benötigt unterschiedlich viel Zeit in der Durchführung.
Insgesamt beinhalten die Module sehr vielfältige methodische Zugänge zu den angesprochenen Themen. Zusätzlich zum Praxismaterial werden in der Handreichung auch weiterführende Links zum Thema geteilt und es gibt ergänzende YouTube-Videos zu den Modulen. Das Praxismaterial bietet eine gute Grundlage dafür, sich mit Jugendlichen mit dem Thema Meinungsbildung zu beschäftigen. Durch seine vielfältigen Zugänge ermöglicht es, viele Jugendliche zu erreichen und zur Bildung einer eigenen fundierten Meinung zu motivieren und zu befähigen.
Zahlreiche weitere Materialien im mekomat beschäftigen sich mit dem Themenfeld Meinungsbildung, beispielsweise Ethik macht klick – Meinungsbildung in einer digitalen Welt oder Mit Fakten gegen Fakes.
Titel
Praxismaterial Beteiligung – Meinungsbildung
Quelle (Erscheinungsjahr)
Landesjugendring Thüringen e.V. (2021)
Link zur Handreichung: