Roblox ist eine Online-Gaming-Plattform, die es Nutzer:innen ermöglicht, eigene Computerspiele zu erstellen und diese mit Benutzer:innen zu spielen. Mit mehr als 200 Millionen monatlichen Spieler:innen ist die Gaming-Plattform eine der größten Kinderspielplattformen im Internet. Nachdem Roblox vor allem in den USA eine große Verbreitung fand, wird das Spiel mittlerweile auch von vielen Kindern und jungen Erwachsenen in Deutschland genutzt. Anfang 2023 war knapp die Hälfte aller Nutzer:innen unter 13 Jahre alt, 22 % waren zwischen 17 und 24 Jahren.
Der aktuelle Report von jugendschutz.net untersucht Roblox mit Blick auf Risiken in nutzergenerierten Inhalten sowie vom Anbieter ergriffene Vorsorgemaßnamen zum Schutz der jungen Nutzer:innen. Neben öffentlichen und privaten Chats können sich Nutzer:innen mit ähnlichen Interessen auch in Gruppen zusammenschließen. Aus diesem Grund ist es keine Überraschung, dass auch auf der Gaming-Plattform rechtsextreme und islamistische Inhalte zu finden sind. So berichteten Medien bereits von nachgespielten Terroranschlägen und Radikalisierungsversuchen durch etwa Islamist:innen und Rechtsextreme. Ein weiteres Risiko stellt laut jugendschutz.net u. a. auch sexualisierte Gewalt an Minderjährigen dar. Denn obwohl die Plattform jegliche Art von sexueller und romantischer Konversation und Aktivität verbietet, fand jugendschutz.net beispielsweise Nutzernamen mit szenebekannten und eindeutigen Begrifflichkeiten, die auf ein solches Interesse schließen lassen.
Vorsorgemaßnahmen zum Schutz
Der Anbieter hat bereits viele (z. T. altersdifferenzierte) Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um den Schutz seiner vornehmlich jungen Nutzer:innen zu gewährleisten. So gibt es an verschiedenen Stellen Hinweise zur Sensibilisierung und Voreinstellungen, die beispielsweise verhindern, dass Nutzer:innen unter 13 Jahren private Nachrichten von fremden Personen erhalten können. Allerdings besteht an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf. Bislang erfolgt etwa keine verlässliche Prüfung des Alters. Und auch Usermeldungen werden vom Dienst nicht zuverlässig gelöscht. Im Rahmen der Recherche identifizierte jugendschutz.net 26 nutzergenerierte Inhalte, die gegen den JMStV verstießen, darunter zum Beispiel Holocaust-Leugnungen und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Eine Woche nach Usermeldung hatte Roblox lediglich fünf Verstöße entfernt. Erst nach offizieller Kontaktaufnahme von jugendschutz.net mit dem Anbieter und der zuständigen Selbstkontrolleinrichtung wurden auch die verbliebenen 21 Verstöße entfernt.
Titel:
Report Wie sicher ist Roblox? Umfassendes Schutzkonzept mit Schwachstellen
Quelle (Erscheinungsjahr):
Jugendschutz.net (2023)
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