Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
THE FEED – Mobile Game

THE FEED – Mobile Game

The Feed - Mobile GameEs ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass jede Bewegung, die Menschen im digitalen Raum unternehmen, nachvollziehbar ist und nachvollzogen wird. Egal ob es sich dabei um den Besuch von Websites, das Lesen von Nachrichten oder Online-Einkäufe handelt. Jeder Klick kann durch Cookies und Analyseprogramme registriert werden. Auch Social Media-Plattformen verfolgen, welche Seiten User:innen häufig besuchen. Sie registrieren, auf welchen Beiträgen viel Zeit verbracht wird und welche Themengebiete das Interesse wecken. All diese Daten werden gespeichert, verknüpft und ausgewertet, um vor allem kommerzielle Interessen zu bedienen. Die Algorithmen der sozialen Medien-Plattformen und Suchmaschinenanbieter erstellen aufgrund von Nutzungsverhalten und Interessengebieten der einzelnen User: innen ihren ganz persönlichen Feed, der ihren Meinungen und Interessen entspricht.

Diese Mechanismen können schnell dazu führen, dass sich die User:innen in einer Filterblase befinden. Dort treffen sie nur noch auf die eigene Meinung und Sichtweise und finden kaum kritische oder abweichende Inhalte. Dass das gefährlich sein kann und die Wahrnehmung der Realität dadurch verzerrt wird, ist längst bewiesen. Besonders kritisch ist das, wenn soziale Medien für Menschen die einzige Quelle für Nachrichten und Informationen sind. Immer mehr werden Nachrichten primär von diesen Plattformen bezogen. Gerade bei Jugendlichen ist das ein weitverbreitetes Phänomen. Wichtig ist, sich der eigenen Filterblase bewusst zu sein. Der persönliche Feed zeigt nie das vollumfängliche Bild von Situationen, Meinungen und Entscheidungen, sondern basiert stets auf den eigenen Präferenzen.

Die Funktion von Algorithmen verstehen

Zu dieser Thematik hat die LFK: Medienanstalt für Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Playing History und Suspicious Games das Mobile Game THE FEED veröffentlicht. Es richtet sich speziell an Jugendliche. Die Spieler:innen nehmen dabei die Position von Praktikant:innen ein und sind dafür zuständig, einen fiktiven Feed so zu bestücken, dass der/die jeweilige User:in die Plattform nicht abschaltet. Dabei ist auf die Interessen und Vorlieben der User: innen zu achten, die sie in ihrem bisherigen Online-Verhalten gezeigt haben. Das Spiel ist in vier Kapitel unterteilt, in welchen jeweils eine andere Person mit Inhalten versorgt werden muss. Im Verlauf des Spiels werden zusätzlich die Auswirkungen thematisiert, die ein einseitiger Informations- und Nachrichtenfluss auf das Verhalten in der Realität haben kann.

Fazit

Insgesamt ist das Serious Game unterhaltsam und regt dazu an zu hinterfragen, welche Inhalte auf den sozialen Medien konsumiert werden. THE FEED sensibilisiert Jugendliche spielerisch dafür, inwieweit ihre Social Media-Benutzeroberfläche (engl. feed) auf ihren Aktivitäten und Datenspuren beruht, die von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz gesammelt und verwendet werden, wie dadurch Filterblasen entstehen und wie finanzieller Umsatz durch individualisierte Werbung generiert werden kann.

Das Design des Spiels ist genau auf die Zielgruppe zugeschnitten und die Geschichte hinter dem Spiel ist für Jugendliche lebensnah. Das Spiel kann über den Play- oder Appstore auf ein Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden. Es eignet sich auch für den Einsatz im Schulunterricht in Fächern wie Ethik, Religion, Deutsch oder Gemeinschaftskunde.

Wie durch Algorithmen Desinformation, Fake News und Hate verbreitet werden, wird beispielsweise in unseren mekomaten Das TikTok-Universum der (extremen) Rechten und Katzen, Krieg, Creators – TikTok als (Des-)Informationsraum für Jugendliche behandelt.

Titel

THE FEED

Quelle (Erscheinungsjahr)

LFK: Die Medienanstalt für Baden-Württemberg (2024)

Downloadlink über die Website des Spiels:

THE FEED

Informationen zum Spiel auf der Website des Herausgebers:

LFK: Die Medienanstalt für Baden-Württemberg