Aktuelle Studien zeigen, dass vor allem die Social-Media-Plattform Instagram bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt ist. So nutzen laut JIM-Studie 2022 ca. 62 Prozent der befragten Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren Instagram täglich bzw. mehrmals pro Woche (S. 30). Auf der Plattform können User:innen Bilder, Storys, kurze Clips und auch längere Videos posten. Doch was genau macht die Plattform so beliebt? In welcher Weise nutzen Jugendliche das Online-Angebot? Welche Rolle spielen Geschlechterdarstellungen und wie werden diese wahrgenommen?
Der vorliegende ACT ON! Short Report Nr. 10 des JFF – Instituts für Medienpädagogik befasst sich mit diesen und weiteren Fragen in einer Studie. Darin wurde untersucht, wie jugendliche Nutzer:innen unter dem Blickwinkel von Teilhabe- und Schutzbedürfnissen mit der bildorientierten Plattform umgehen. Dazu wurden zunächst Umfragen mit Blick auf die Mediennutzung durchgeführt, bevor die insgesamt 62 Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren im Sommer 2022 in zwölf Kleingruppen auch an Forschungsworkshops mitwirkten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die befragten Jugendliche sehr gut mit den Funktionen der Plattform vertraut sind und diese auf vielfältige und kreative Weise nutzen – und dies gilt auch im Umgang mit Risiken. So haben viele der Befragten bewusst zur Prävention mehrere Accounts, verdecken ihr Gesicht auf Bildern oder geben falsche Daten an. Treten doch mal negative Erlebnisse auf, ist das Blockieren der entsprechenden Kontakte eine Standardreaktion. Rund zwei Drittel nutzen die Plattform überwiegend in der Rolle der Produzent:innen und stellen eigene Inhalte ein.
Die Ergebnisse der Studie legen darüber hinaus nahe, dass Kinder und Jugendliche auf Instagram Informationen weitgehend über das Verfolgen konkreter Profile wahrnehmen und die Plattform weniger nutzen, um dort gezielt Informationen zu finden. Außerdem zeigte sich, dass die visuelle Attraktivität eine besonders wichtige Rolle dabei spielt, sich bestimmten Profilen zu- bzw. von ihnen abzuwenden.
Titel
ACT ON! Short Report Nr 10: „Ich habe einen normalen Account, einen privaten Account und einen Fake Account.“ Instagram aus der Perspektive von 12- bis 15-Jährigen mit besonderem Fokus auf die Geschlechterpräsentation
Quelle (Erscheinungsjahr)
JFF – Institut für Medienpädagogik (2023)
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