Flüchtige Inhalte im Netz, die Hass jeder Art verbreiten, sind keine Seltenheit mehr. Dabei nutzen vor allem Extremist:innen diese Funktion aus, um Terroraufnahmen live zu übertragen oder Live-Chats mit antidemokratischen Inhalten zu verbreiten. Ihr Ziel ist es, mit kurzfristig verfügbaren Inhalten Kindern und Jugendlichen ein Gefühl von Aktualität zu vermitteln. Doch auf welche Strategien setzen Extremist:innen genau und wie können Kinder und Jugendliche bestmöglich vor solchen Inhalten geschützt werden?
Die vorliegende Broschüre von jugendschutz.net nimmt auf diese Fragen Bezug und nimmt dabei die beliebtesten Social-Media-Plattformen wie etwa Instagram, TikTok und Co. genauer in den Blick. Am Anfang der Broschüre wird zunächst klar definiert, worum es sich bei „flüchtigen“ Inhalten genau handelt. So handelt es sich neben Story-Beiträgen auch um Livestreams und die dazugehörigen Live-Chats.
wachsende Relevanz in extremistischen Medienstrategien
Der Broschüre zugrunde liegt eine vorausgegangene explorative Recherche von jugendschutz.net, die eine wachsende Relevanz in extremistischen Medienstrategien erkennen lässt. Dabei setzen Extremist:innen auf Instagram vor allem auf verschiedene Stroy-Beiträge, wie Umfragen und Abstimmungen, während sie auf Facebook vor allem über „Facebook Live“ hasserfülltes Gedankengut verbreiteten oder gar Attentate streamen. Besonders besorgniserregend sind zudem sogenannte Ausweichdienste, welche aufgrund ihrer geringen Moderationen und Überwachung für rechtsextreme Propagandastrategien eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören neben Telegram auch Dienste wie DLive oder Discord.
Anbietervorsorge und technische Hilfsmittel
jugendschutz.net sieht in Sachen Jugendmedienschutz vor allem die Anbieter selbst in der Verantwortung. Als zentrale Bestandteile dieser Anbietervorsorge werden hier vor allem Meldemöglichkeiten und eine Moderation der Inhalte hervorgehoben. Dafür braucht es allerdings erfahrenes und gut geschultes Personal. Gleichzeitig verdeutlicht die realistische Einschätzung der Lage auch, dass das Einsetzen von technischen Hilfsmitteln wie Filter aufgrund der massiven Flut neuer Inhalte unumgänglich ist.
Titel:
Flüchtige Hasspropaganda. Kurz- und Echtzeit-Inhalte als Herausforderungen für den Jugendmedienschutz
Quelle (Erscheinungsjahr):
jugendschutz.net (2021)
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