Digitale Medien sind ein fester Bestandteil des Alltags junger Menschen. Sie bieten Unterhaltung, soziale Kontakte und sind oft auch eine Quelle für Information und Bildung. Doch für manche kann die Nutzung von Social Media, Gaming oder Streaming so intensiv werden, dass andere Lebensbereiche darunter leiden. Ab wann spricht man von einer problematischen Nutzung oder sogar von Mediensucht? Und wie können sowohl Betroffene als auch ihr Umfeld darauf reagieren? Die zwei Broschüren des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) „Games, Social Media, Streaming“ widmen sich genau diesen Fragen – eine richtet sich direkt an Kinder und Jugendliche, die andere an Angehörige wie Eltern oder Lehrkräfte.
Mediennutzung aus der Perspektive junger Menschen
Die Broschüre für Jugendliche erklärt zunächst, was Mediennutzung so faszinierend macht. Sie beschreibt, warum Gaming, Social Media und Streaming anziehend wirken und welche psychologischen Mechanismen dahinterstecken. Dabei werden häufige Fragen behandelt, die viele junge Menschen beschäftigen:
- Ist mein Medienkonsum problematisch oder noch im normalen Bereich?
- Woran erkenne ich, dass ich zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringe?
- Welche Gefahren können entstehen, wenn ich meine Mediennutzung nicht mehr kontrollieren kann?
Ein zentrales Thema ist die Mediensucht, ihre Symptome und mögliche negative Folgen. Dabei wird betont, dass nicht jede intensive Nutzung automatisch problematisch ist, sondern der individuelle Umgang entscheidend ist. Besonders hilfreich sind praktische Tipps, mit denen Jugendliche selbst überprüfen können, ob ihr Konsum noch gesund ist oder ob sie erste Warnzeichen einer Abhängigkeit zeigen.
Angehörige als Unterstützung – Die zweite Perspektive
Die zweite Broschüre richtet sich an Eltern, Verwandte, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen, die junge Menschen in ihrem Medienverhalten begleiten. Sie bietet verständliche Erklärungen dazu, wie problematische Nutzungsmuster erkannt werden können und wann es Zeit ist einzugreifen. Besonders wertvoll sind die Hinweise, wie Angehörige unterstützend eingreifen können, ohne direkt in eine konfliktreiche Konfrontation zu geraten.
Eltern, Angehörige und Lehrkräfte erfahren:
- Welche Warnsignale auf eine Mediensucht hindeuten
- Wie sie das Gespräch mit betroffenen Jugendlichen suchen können
- Welche Hilfsangebote und Therapiemöglichkeiten es gibt
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Balanceakt zwischen Kontrolle und Selbstbestimmung. Junge Menschen brauchen Freiraum, aber auch Unterstützung, um sich eine gesunde Mediennutzung anzugewöhnen. Die Broschüre zeigt praxisnahe Strategien, um Medienzeiten zu regulieren, Alternativen aufzuzeigen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Fazit
Die beiden Broschüren „Games, Social Media, Streaming“ bieten einen ganzheitlichen Blick auf das Thema Mediensucht – aus der Perspektive der jungen Menschen selbst sowie aus der Sicht ihrer Angehörigen. Während Jugendliche lernen, ihren eigenen Medienkonsum kritisch zu hinterfragen, erhalten Eltern, Angehörige und Lehrkräfte das nötige Wissen, um sie dabei zu unterstützen. Durch eine verständliche Sprache, viele alltagsnahe Beispiele und praktische Tipps sind die Broschüren eine wertvolle Hilfe für alle, die sich mit den Chancen und Risiken digitaler Medien auseinandersetzen wollen.
Titel
Games, Social Media, Streaming. Über die Faszination und Gefahren von digitalen Medien
Quelle (Erscheinungsjahr)
Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) (2023)
Download als PDF über die Website des Herausgebers:
Broschüre für Kinder und Jugendliche:
Broschüre für Angehörige: