Viele kennen sie und so mancher hat schon bei einigen mitgemacht. Die Rede ist von sogenannten Challenges (engl.: Herausforderungen). Dabei wird vor der Kamera eine Bestimmte Handlung durchgeführt, um diese anschließend auf Social- Media- Plattformen zu teilen oder per Messenger an die eigenen Kontakte zu senden. Das Nominieren anderer Personen, ist ebenfalls häufig ein Teil davon. Viele sind spaßig und harmlos. Sinn und Zweck der meisten Challenges ist es, eine möglichst große Reichweite zu erzielen und unter Umständen auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen, wie etwa auf ALS bei der „Ice Bucket Challenge“. Allerdings gibt es auch andere, die zu schweren gesundheitlichen Schäden führen können und lebensbedrohlich sind. So zum Beispiel die „Fire- Challenge“, bei dessen Durchführung schwere Verbrennungen die Folge sein können. Vor allem Kinder und Jugendliche können oftmals die Gefahr, die von einigen Herausforderungen ausgehen, nicht richtig einschätzen oder fühlen sich durch eine Nominierung unter Druck gesetzt.
Aus diesem Grund hat jugendschutz.net eine Broschüre zu diesem Thema erstellt. Sie soll Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und PädagogInnen sowie JournalistInnen für mögliche Gefahren sensibilisieren und aufklären. So wird zunächst ausführlich erklärt, was genau eigentlich Challenges sind und welche Risiken durch solche entstehen können. Auch informiert die Broschüre darüber, was man konkret dagegen tun kann, bzw. was man dagegen tun sollte! So sollte zum Beispiel jeder die Inhalte melden, die gefährliche Challenges verharmlosen oder verherrlichen. Dafür sind unteranderem gut erreichbare und einfach nachzuvollziehende Beschwerde- und Hilfesysteme besonders wichtig. Und auch Plattformbetreiber sollten ihre Nutzungsbedingungen anpassen, um eben genau solche Inhalte auch auf rechtlicher Basis verbieten zu können. Und auch Eltern und PädagogInnen sind hier gefragt. Die Broschüre rät dazu, mit Kindern und Jugendlichen offen über dieses Thema zu sprechen und gibt zahlreiche Tipps und Vorschläge.
Journalismus und Berichterstattung
Auch JournaistInnen stehen bei diesem Thema in einer gewissen Verantwortung. Denn je mehr und ausführlicher über solche Challenges berichtet wird, desto mehr Aufmerksamkeit erhalten diese und desto höher wird die Gefahr der Nachahmung. Deshalb gibt die Broschüre auch ihnen Tipps und Ratschläge, im Umgang zur Berichterstattung über dieses Thema.
Wer Inhalte, die gefährliche Challenges verharmlosen oder verherrlichen, melden möchte, findet unter www.jugendschutz.net/hotline oder unter www.internet-beschwerdestelle.de mögliche Anlaufstellen.
Titel:
Praxisinfo Gefährliche Online-Challenges und Mutproben
Quelle (Erscheinungsjahr):
jugendschutz.net (2019)
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