Verlässliche Medien sind essenziell für eine funktionierende Demokratie. Denn sie liefern Fakten, fördern die politische Meinungsbildung und stärken das Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen. Doch wie steht es aktuell um die Glaubwürdigkeit der deutschen Medien? Genau dieser Frage geht eine repräsentative Studie im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR) aus dem Jahr 2025 nach. Im Zeitraum zwischen dem zehnten und 27. April 2025 wurden dafür mittels telefonischer und Online-Interviews insgesamt 1.319 wahlberechtigte Menschen in Deutschland befragt.
Vertrauen auf dem Prüfstand
Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild: Öffentlich-rechtliche Medien genießen weiterhin vergleichsweise hohes Vertrauen. 69 % der Befragten halten das öffentlich-rechtliche Fernsehen für glaubwürdig, beim öffentlich-rechtlichen Radio sind es sogar 74 %. Insgesamt sieht die Mehrheit der Bevölkerung (83 %) das Informationsangebot der Medien in Deutschland als gut oder sehr gut an, was auf eine grundsätzliche Zufriedenheit mit der journalistischen Qualität schließen lässt. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, insbesondere bezüglich der politischen Ausgewogenheit. Hier empfinden nur etwa 62 % die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens als ausgewogen, ein Wert, der weiterhin Raum zur Verbesserung zeigt.
Auch medienkritische Positionen treten deutlich hervor. Immerhin 27 % halten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt für verzichtbar. Gleichzeitig zeichnet sich ein klarer Zusammenhang zwischen Vertrauen in Medien und allgemeinem Vertrauen in demokratische Institutionen ab. Wer mit der Demokratie zufrieden ist, bewertet die Medien positiver, während demokratieskeptische Gruppen deutlich kritischer sind.
Die Studie hebt zudem hervor, wie wichtig es ist, glaubwürdige Informationen klar zu kommunizieren und sich aktiv mit Kritik auseinanderzusetzen. Denn gerade in Zeiten wachsender Desinformation ist ein stabiles Vertrauen in seriöse Medien unverzichtbar.
Fazit
Die WDR-Studie verdeutlicht, dass die Glaubwürdigkeit deutscher Medien grundsätzlich robust ist, aber kontinuierlich gepflegt werden muss. Dazu gehört ein hohes Maß an Transparenz und eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle und Verantwortung in einer vielfältigen Medienlandschaft.
Titel
Glaubwürdigkeit der Medien 2025. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks
quelle (Erscheinungsjahr)
Westdeutscher Rundfunk (WDR) (2025)
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