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Hass gegen junge Klimaaktivist:innen

Hass gegen junge Klimaaktivist:innen

Report. Hass gegen junge Klimaaktivist:innen.Herabsetzungen, Verschwörung- und Gewaltfantasien in Social-Media-Kommentaren können Minderjährige verstörenFür Kinder und Jugendliche zählt die Klimakrise zu den drängendsten Sorgen. Das bestätigt auch die aktuelle JIM-Studie von 2022. Die Klimakrise ist, zusammen mit dem Ukraine-Krieg, das relevanteste Thema, über das sich junge Menschen online informieren. So gaben 78 % der befragten 12- bis 19-Jährigen an, sich sehr für die Thematik zu interessieren (S. 40). Dieser besonders hohe Stellenwert in jugendlichen (Online-)Lebenswelten ist wenig verwunderlich, engagieren sich doch vornehmlich junge Menschen beispielsweise für die bundesweite wie auch internationale Klimabewegung „Fridays for Future“.

Klimapolitik als Reizthema

Kaum ein Thema polarisiert die Gesellschaft so sehr wie die Klimakrise. Soziale Medien wie Instagram, TikTok und YouTube nehmen in dieser öffentlichen Debatte eine besondere Rolle ein. Denn neben ihrer Funktion als Informationsquelle für Kinder und Jugendliche werden sie vor allem auch von bekannten Aktivist:innen der Klimabewegung genutzt, die in den Sozialen Medien über ihr Engagement berichten und Öffentlichkeit für ihr Wirken herstellen. Junge Menschen, die sich online in diesem Kontext informieren und online diskutieren, können dabei schnell auf Desinformation, Hass, Abwertungen und sogar Gewaltfantasien stoßen.

Der aktuelle Report von jugendschutz.net untersucht mögliche Jugendschutzverstöße bei Informationsangeboten zum Thema und konzentriert sich dabei auf Social-Media-Profile mit starkem Bezug zu jungen Menschen. Aus diesem Grund wurden die Kommentarbereiche der reichweitenstarken bzw. bekannten Klimaaktivist:innen Luisa Neubauer, Greta Thunberg, Maurice Conrad („Fridays for Future“) und Carla Hinrichs („Letzte Generation“) genauer in den Blick genommen. Alle engagieren sich aktiv in der Aufklärungs- und Präventionsarbeit für den Klimaschutz und haben viele Minderjährige unter ihren Follower:innen.

Von Kritik an den Protestmethoden über die Leugnung der Klimakrise bis hin zu Hasskommentaren stieß jugendschutz.net bei der Recherche auf eine große Bandbreite an Gegenreaktionen. Wenig verwunderlich stach dabei vor allem die Verbreitung von Desinformationen und Verschwörungserzählungen in Zusammenhang mit der Thematik ins Auge. Hinsichtlich der untersuchten Hasskommentare zeichnet sich ebenfalls ein klares Bild ab. So sind vor allem die in der Klimabewegung überrepräsentierten jungen Frauen häufig das Ziel von misogynen Diffamierungs- und Hasskampagnen.

Titel:

Report. Hass gegen junge Klimaaktivist:innen. Herabsetzungen, Verschwörungs- und Gewaltfantasien in Social-Media-Kommentaren können Minderjährige verstören

Quelle (Erscheinungsjahr):

Jugendschutz.net (2023)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.jugendschutz.net