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JIM Studie 2019

JIM Studie 2019

Titelbild JIM-Studie 2019Seit 1998 untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) den medialen Alltag von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und publiziert die Ergebnisse der repräsentativen Befragungen in einer Studienreihe (s. auch KIM, FIM). Aufgrund von Veränderungen in der Erhebung ist die aktuelle Studie nun mit vier Monaten Verspätung erschienen.
Sie liefert Zahlen zur Medienausstattung der Haushalte und zum Gerätebesitz der Jugendlichen. Außerdem werden die Mediennutzung über die verschiedenen Gattungen und inhaltliche Aspekte der Nutzung untersucht.
Inhaltlich fällt auf, dass Streamingdienste nach dem großen Zuwachs in 2018 leicht rückläufig genutzt werden. Bei den für Jugendliche wichtigsten Apps landet WhatsApp weit vorne, gefolgt von Instagram und YouTube. Dazu passt die Verschiebung in der Verteilung der
Online-Zeit von immerhin 205 Minuten. Der Anteil an „Kommunikation“ ist weiterhin rückläufig, ebenso die  „Informationssuche“.  Hingegen haben „Unterhaltung“ und „Spiele“ deutlich zugenommen. Auch hierbei zeigen sich deutliche Geschlechter-Unterschiede: Mädchen kommunizieren online deutlich mehr und nutzen häufiger unterhaltende Angebote. Jungen spielen dagegen deutlich mehr im Netz. Der Bereich Informationssuche steht bei beiden Geschlechtern gleichermaßen an letzter Stelle mit ca. 10 %.

Die negativen Seiten der Online-Kommunikation

Das zusätzliche Schwerpunkt-Thema richtet in diesem Jahr den Blick auf die negativen Seiten der Online-Kommunikation. Beleidigungen, Fake News, Extremismus und Hassbotschaften sind für die Hälfte bzw. zwei Drittel der Befragten eine Realität. Das kann nicht wirklich verwundern angesichts der Bedeutung von Online-Kommunikation für die Zielgruppe.
Allerdings sollte es Anlass für eine intensivere Medien- und politische Bildung sein! Entsprechende Materialien bietet u.a. unsere Materialdatenbank mekomat.de unter den jeweiligen Stichworten. Darüber hinaus ist den AutorInnen der Studie zuzustimmen, dass neben der Vermittlung z.B. von Netiquette, auch Beratungs- und Unterstützungsangebote und Meldestellen zur Löschung und strafrechtlichen Verfolgung einschlägiger Inhalte wichtig sind.
Neben der Studie selbst sind auch wieder sämtliche Grafiken als PDF-Dateien und als PowerPoint-Folien zum Download verfügbar – ein sehr guter Service für alle, die selbst medienpädagogische Fortbildungen mit seriösen Daten unterfüttern wollen.
Titel:

JIM-Studie 2019

Quelle (Erscheinungsjahr):

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2020)

 

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.mpfs.de

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