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Kauffunktionen in Social Media

Kauffunktionen in Social Media

Kauffunktionen in Social Media. Großes Angebot und unübersichtliche VorsorgemaßnahmenIn Social Media gibt es immer mehr Kauffunktionnen, über die Nutzer:innen ihre Lieblings-Creator:innen finanziell unterstützen oder zusätzliche Funktionen freischalten können. Aus diesem Grund hat jugendschutz.net in neun Diensten angebotene Funktionen, Zahlungsmethoden und Preise sowie von den Anbietern ergriffene Vorsorgemaßnehmen zum Schutz junger Nutzer:innen recherchiert. Dabei zeigte sich, dass vor allem bei der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen Verbesserungsbedarf besteht. Die Ergebnisse der Recherche sind in der vorliegenden Broschüre zusammengefasst.

Altersbeschränkungen laut AGB

Überwiegend liegt das Mindestalter für die Nutzung der überprüften Plattformen bei 13 Jahren. Die mit dem Mindestalter verfügbaren Kauffunktionen sind von Plattform zu Plattform unterschiedlich und dennoch hoch in ihrer Anzahl. So können vor allem auf den Streaming-Plattformen Twitch und YouTube Kanal-Mitgliedschaften und unterschiedliche Abos gekauft werden. Und auch auf Facebook stehen Kaufoptionen in Form von Profil-Abos und Schenkungen zur Verfügung. Lediglich auf TikTok und Twitter gibt es die angebotenen Kauffunktionen nur für Nutzer:innen, die ein Mindestalter von 18 Jahren aufweisen.

Grundsätzlich zeigte sich, dass alle recherchierten Dienste in ihren Richtlinien Käufe durch Minderjährige ohne Einverständnis der Eltern ausschließen, allerdings holen sie dieses aber nicht gesondert ein. Dabei setzen die großen Social-Media-Dienste bei den Vorsorgemaßnahmen vor allem auf eine Altersbeschränkung – was allerdings nur dann funktioniert, wenn eine altersgemäße Altersangabe gemacht wurde.

Gezielte Dienste für Kinder und Jugendliche

Im Rahmen der Recherche überprüfte jugendschutz.net mit Momio und MovieStarPlanet auch Dienste, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten und von einer Nutzung über 18 Jahren abraten. Dabei wurde festgestellt, dass ausgerechnet jene Dienste, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche wenden, keinerlei Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um Kinder vor unreflektierten Käufen und ungewollten hohen Kosten zu schützen. Und auch die von diesen Diensten hinsichtlich anderer Nutzungsrisiken bereits angebotenen Tools zur elterlichen Begleitung bieten Erziehungsverantwortlichen bislang keine Möglichkeit, Käufe zu begleiten oder zu beschränken.

Titel:

Kauffunktionen in Social Media. Großes Angebot und unübersichtliche Vorsorgemaßnahmen

quelle (Erscheinungsjahr):

jugendschutz.net (2022)

Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:

www.jugendschutz.net

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