Kinder und Jugendliche wachsen in der heutigen Zeit wie selbstverständlich mit digitalen Medien und dem Internet auf. Dabei kommen Kinder und Jugendliche immer früher mit digitalen Geräten und dem Internet in Kontakt. Dabei steht neben einem hohen Unterhaltungswert auch der soziale Faktor im Mittelpunkt. So wird durch die Nutzung verschiedener Plattformen oder auch durch das Schauen gleicher Serien ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl entwickelt und ausgedrückt. Grundsätzlich ist es wichtig, Kinder und Jugendlichen früh zu begleiten und anzuleiten, damit sie sich handlungssicher und selbstbestimmt im digitalen Raum bewegen können. Denn aktuelle Zahlen der vorliegenden Kinder- und Jugendstudie zeigen: Die Online-Zeit steigt mit dem Alter stark an.
Die vorliegende repräsentative Kinder- und Jugendstudie des Branchenverbrands Bitkom hat die Mediennutzung von 920 Kindern und Jugendlichen in Deutschland im Alter zwischen sechs und 18 Jahren abgefragt. Dabei bestätigte sich, was der aktuelle Trend bereits vermuten lässt. So stieg die durchschnittliche Online-Zeit von Kindern und Jugendlichen auf 111 Minuten pro Tag. Ein Großteil der Zeit im Netz verbringen die Befragten am liebsten mit Chatten oder Video-Streaming. So verschicken mehr als acht von zehn Kindern und Jugendlichen zumindest gelegentlich Chat-Nachrichten (86 %) und schauen Filme, Serien und Co. (83 %). 71 Prozent hören Radio oder Musik und 69 Prozent suchen Informationen für Schule oder Ausbildung. Sechs von zehn Befragten spielen Online-Games (61 %). YouTube ist die meist genutzte Online-Plattform, gefolgt von Instagram und TikTok.
Positive und negative Ergebnisse
Positiv stechen in der Umfrage die gemachten Angaben zur Privatsphäre hervor. So wissen 69 Prozent der Zehn- bis Achtzehnjährigen, die mindestens ein soziales Netzwerk nutzen, wie sie dort aktiv ihre Privatsphäre-Einstellungen ändern können. Und wer weiß, wie es geht, macht davon häufig Gebrauch: 83 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit entsprechendem Vorwissen haben ihre Privatsphäre-Einstellungen bereits aktiv geändert. Allerdings haben auf der anderen Seite 45 Prozent bei der Netz–Nutzung auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. So haben 19 Prozent Inhalte gesehen, die ihnen Angst eingeflößt haben. Etwa jede oder jeder Sechste wurde schon einmal beleidigt oder gemobbt – unter den Zwölf- bis Dreizehnjährigen gibt sogar fast ein Viertel an, im Netz Opfer von Mobbing oder Beleidigungen geworden zu sein.
Titel:
Kinder- und Jugendstudie 2022
quelle (Erscheinungsjahr):
Bitkom e.V. (2022)
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