Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Kurzexpertise: Zielgruppe Höheres Lebensalter

Kurzexpertise: Zielgruppe Höheres Lebensalter

Kurzexpertise: Zielgruppe Höheres LebensalterWas bedeuten Medieninnovationen für das Alter? Welche Herausforderungen stellen neue digitale Anwendungen an das Lernen und Umlernen im Alter? Diese Fragen möchte eine Kurzexpertise zum höheren Lebensalter im Projekt „Digitales Deutschland“ beantworten. Dazu fasst sie die Ergebnisse entsprechender empirischer Studien der letzten Jahre zusammen und formuliert auf dieser Grundlage Forschungs- und Handlungsbedarfe.

Zuerst stellen die Autor:innen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und von Gesellschaft, Altern, Medien e.V. dar, wie das höhere Alter in der Medienkompetenzforschung zu verorten ist. Während die Zielgruppe der Älteren insgesamt zwar zunehmend Beachtung findet, gibt es aber noch immer wenige Studien, die sich explizit der Verbindung von Alter(n) und Medienkompetenz widmen. Außerdem gehen bestehende Arbeiten vor allem auf Exklusionsrisiken auf der einen Seite und Potenziale in Bezug auf eine gelingende Lebensführung im Alter auf der anderen Seite ein (S. 1, 2).

Auch wenn der Heterogenität des Alters bereits stärker Rechnung getragen wird, „spiegelt sich die theoretisch konstatierte Vielschichtigkeit des Alters in der Anlage empirischer Studien ebenso wie in pädagogischen Konzepten noch unzureichend wider“ (S. 2). Zukünftige Studien sollten daher verstärkt beispielsweise Erkenntnisse der psychologischen Lernforschung sowie Genderaspekte einbeziehen und auch hochaltrige Personen genauer in den Blick nehmen, was bisher noch recht wenig passiert.

Theoretische Fundierung des Kompetenzbegriffs

Weiterhin untersucht die Expertise, wie bestehende Studien die Notwendigkeit einer Medienkompetenzförderung im höheren Lebensalter begründen und wie sie den Kompetenzbegriff theoretisch fundieren. Sie fasst darüber hinaus zusammen, welche Voraussetzungen für die Entwicklung entsprechender Kompetenzen in der bestehenden Literatur zu finden sind. Darunter fallen in der kognitiv-emotionalen Dimension Einstellung, Motivation und Wissen, in der reflexiven Dimension der Selbst-Welt-Bezug und in der handlungspraktischen Dimension die Mediennutzung, -gestaltung und -partizipation (S. 5 ff.).

Die vorliegende Kurzexpertise ist im Rahmen des Projekts „Digitales Deutschland“ entstanden. Dabei untersuchen JFF –Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, die Universität Siegen und die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, wie Kompetenzen systematisiert und gefasst werden können, welche Kompetenzanforderungen an unterschiedliche Zielgruppen gestellt werden und wie allen Teilen der Bevölkerung adäquate Angebote zur Weiterentwicklung digital- und medienbezogener Kompetenzen gemacht werden können. Neben Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen, zu denen es eigene Expertisen gibt, ist die dritte Zielgruppe Menschen in höherem Lebensalter.

Die Expertise kann online auf einer ansprechend gestalteten Website gelesen werden; alternativ ist auch der Download eines (weniger ansprechend gestalteten) PDF möglich.

Titel

Zielgruppe Höheres Lebensalter

Quelle (Erscheinungsjahr):

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg & Gesellschaft, Altern, Medien e.V. (2020)

Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:

https://digid.jff.de/