Der Austausch von Jugendlichen ist stark geprägt durch digitale Medien und multifunktionale Geräte. Viele alltägliche Handlungen beziehen die Nutzung eines Smartphones ein, egal ob Kommunikation, Informationsgewinnung oder Freizeitbeschäftigung. Das Erlernen und Anwenden von medienspezifischen Kompetenzen ist deshalb essentiell und erhält in der Schule und in der Jugendarbeit gesteigerte Aufmerksamkeit. Lernen und Sozialisation sind im Jugendalter nicht nur durch Erwachsene geprägt, sondern finden besonders unter Gleichaltrigen, also Peers, statt. Gerade im Bereich der digitalen Medien orientieren sich Jugendliche lieber und häufiger an anderen Jugendlichen als an Erwachsenen, da mediale Umgangsformen und Kommunikationsarten sich zwischen den Generationen unterscheiden.
„Jugend und Medien“, die Nationale Plattform zur Förderung von Medienkompetenzen des Schweizer Bundesamts für Sozialversicherungen BSV, hat zu diesem Thema eine Broschüre herausgegeben. In dieser befasst sich die Plattform mit einer Evaluationsstudie zu Peer-Involvement, in welcher sieben verschiedene Projekte erarbeitet und durchgeführt wurden. Die „peer-to-peer“-Projekte fanden in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin statt, die Auswertung erfolgte anschließend durch die Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Einsatzorte der Projekte waren in der Öffentlichen Jugendarbeit und in der Schule angesiedelt, was die Ergebnisse weitläufig anwendbar macht. Die Broschüre beinhaltet Projektbeschreibungen, Ergebnisse der Evaluation und Qualitätskriterien für eine Arbeit mit und für Jugendliche. Besonders hilfreich ist dabei, dass die Broschüre viele Begriffe wie Medienkompetenzen und Peer-Involvement zunächst definiert und erklärt. Das macht die Projekte und ihre Ziele gut verständlich.
In der Projektdurchführung gibt es eine Trennung zwischen Peer-Tutoring und Peer-Education, die je nach Einsatzgebiet unterschiedlich geeignet sind. Das Peer-Tutoring besteht aus formell und strukturell festgelegten Inhalten. Geschulte Jugendliche arbeiten angelehnt an Unterrichtseinheiten mit anderen Jugendlichen. Im Gegensatz dazu geht es bei der Peer-Education darum, dass ein informeller Austausch von Wissen und Erfahrungen entsteht, welcher ebenfalls von geschulten Jugendlichen angeleitet wird.
Tipps und Qualitätskriterien
Die Evaluation der vorgestellten Projekte ist ebenfalls Teil der Broschüre. Die Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der „peer-to-peer“-Arbeit, die in der Auswertung zu erkennen waren, wurden aufgeschlüsselt und in hilfreichen Tipps zusammengefasst. Zusätzlich leiten sich einige Qualitätskriterien aus der Evaluation ab, die auf neue Peer-Involvement Projekte angewendet werden können. Somit bietet das gewonnene Wissen eine gute Grundlage für die Planung und Durchführung weiterer Projekte.
Titel
Medienkompetenzen und Peer-Education / -Tutoring – Projektbeispiele und Qualitätskriterien
Quelle (Erscheinungsjahr)
Jugend und Medien
Nationale Plattform zur Förderung von Medienkompetenzen
Bundesamt für Sozialversicherungen BSV (2016)
Download der Broschüre als PDF über die Webseite des Herausgebers: