Der ursprünglich für die Bezeichnung des Verteidigungsverhaltens von Tieren genutzte Begriff „Mobbing“ ist weit verbreitet und hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich dieses gesellschaftliche Gewaltphänomen auch auf die digitale Welt ausgeweitet: Cybermobbing ist längst ein manifestes Problem. Dabei sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene davon betroffen.
Mobbing ist allgegenwärtig
Die Ergebnisse der Wiederholungsstudie liegen in Form eines 63-seitigen Berichts vor. Darin wird deutlich, dass Mobbing bei Erwachsenen nicht nur ein Phänomen der Arbeitswelt ist, sondern kaum ein gesellschaftlicher Bereich davon verschont bleibt. Seit der Befragung von 2014 hat sich die Situation in Deutschland sogar noch einmal verschärft.
Insgesamt waren über 60 Prozent der Befragten in den drei Ländern schon einmal in Mobbing- oder Cybermobbingsituationen involviert. Dies kann als Betroffene, TäterInnen, BeobachterInnen, UnterstützerInnen, SchlichterInnen oder MediatorInnen gewesen sein. Dabei sind besonders Frauen, jüngere Menschen und ältere ArbeitnehmerInnen von (Cyber-)Mobbing betroffen.
Am Arbeitsplatz beispielsweise wirken sich starke Konkurrenzbetonung und starre Hierarchien begünstigend auf die Entwicklung von Mobbing aus. Dort herrschen horizontales oder vertikales Mobbing vor sowie Phänomene wie „Bossing“ und „Staffing“.
Auch auf die Folgen von Mobbing geht die Studie hinreichend ein. Besonders erschreckend ist der Fakt, dass mehr als jedes zehnte (Cyber-)Mobbingopfer suizidgefährdet ist. Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen und erhöhte Suchtgefahr zählen zu den häufigsten persönlichen Nachwirkungen. Auf materieller Ebene wird die Entstehung eklatanter direkter und indirekter Kosten erwähnt, beispielsweise verursacht durch Produktionsausfälle aufgrund von Fehlzeiten.
Cybermobbing und Mobbing sind also keineswegs Phänomene, die nur Kinder und Jugendliche betreffen. Die Studie zeigt deutlich, in welchem Ausmaß auch Erwachsene betroffen sind, und gibt Einblicke in die Gründe und Folgen von Mobbingvorfällen. Damit eignet sie sich als Lektüre für alle Fachkräfte, die sich näher mit diesem Thema auseinandersetzen möchten.
Titel:
Quelle (Erscheinungsjahr):
Bündnis gegen Cybermobbing e.V. (2018)
Download als PDF über die Website des Herausgebers:
www.buendnis-gegen-cybermobbing.de
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