Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Online-Erfahrungen von 9- bis 17-Jährigen

Online-Erfahrungen von 9- bis 17-Jährigen

Online-Erfahrungen von 9- bis 17-JährigenEin Aufwachsen ohne digitale Medien ist in der heutigen Zeit nicht mehr möglich. So kommen die meisten Kinder bereits im Grundschulalter in Kontakt mit diesen. Verschiedene Studien zeigen, dass die Online- Nutzung dabei immer mehr über mobile Endgeräte stattfindet und das Heranwachsende die vielen Möglichkeiten, welche online angeboten werden neugierig erkunden und auch ausprobieren. Vorrangig werden Smartphones, Tablets und Co. dazu genutzt, um mit Freunden zu chatten, Musik zu hören, Spiele zu spielen oder um sich über die verschiedensten Dinge zu informieren.

Doch mit den sich immer verändernden Angeboten und Möglichkeiten, steigen auch die Herausforderungen und damit auch die Risiken. Nicht selten besteht die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Inhalten kommen, die z.B. Gewalt verherrlichen, Hass verbreiten oder unangenehm sind. Doch wie genau wirken solche Erfahrungen auf Kinder und Jugendliche und wie gehen sie damit um? Was ist für sie tatsächlich unangenehm und was eher weniger? Welche Fähigkeiten sind vorhanden und inwiefern nutzen sie die Möglichkeiten der Onlinemedien für die eigenen Interessen?

Unterschiedliches Risikobewusstsein

Die EU Kids Online- Befragung in Deutschland 2019 nimmt Bezug auf eben genau diese Fragen. Außerdem wurde, neben den Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen, auch das Handeln der jeweiligen Eltern genauer untersucht. Insgesamt wurden 1.044 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 17 Jahren, sowie jeweils ein Elternteil befragt. Der Kernfragebogen umfasst grundlegende Aspekte der Online- Nutzung, wie etwa den Zugang zum Internet, die Online- Aktivitäten und -Fähigkeiten, sowie negative Online- Erfahrungen im Allgemeinen und in verschiedenen einzelnen Szenarien. Die Ergebnisse der Studie sind unterschiedlich und machen zum einem auf z.B. wechselnde Interessen- und Nutzungsfelder mit zunehmendem Alter aufmerksam, zum anderen wird deutlich, dass das, was Eltern als bedrohlich oder unangenehm einstufen, Kinder und Jugendliche eher als normal bzw. selbstverständlich bewerten und umgekehrt. So müssen sexuelle Inhalte nicht zwangsläufig immer verstörend sein und der Kontakt mit Fremden nicht immer bedrohlich.

Potenzial für Bildung und Teilhabe

Nach Darstellung und Erklärung der Ergebnisse, wird am Ende auf verschiedene Handlungsmöglichkeiten verwiesen. So sollte man z.B., neben all den negativen Aspekten, die mit der Online- Nutzung einhergehen, nicht die Potenziale der digitalen Medien für Bildung und Teilhabe vergessen und vor allem Eltern und ihre Kinder sollten, in wechselseitiger Verständigung, offen über Risiken und Rechte sprechen.

Fazit

Die Studie bietet einen umfangreichen Überblick in die Gedanken und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen als auch von Eltern. Die Ergebnisse werden dabei einzeln vorgestellt und durch Graphiken unterstützend erklärt. Das Fazit der Studie wird dabei deutlich: Auf Grund der altersbezogenen Entwicklungsphase und geschlechtsspezifischen Vorlieben, sowie zum Teil auch nach dem familiären Kontext, entwickeln Kinder und Jugendliche ganz spezifische Muster im Umgang mit Onlinemedien. Daraus resultiert, dass das Verhalten und die Erfahrungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, die Zielsetzung für alle aber gleich ist: Es gilt die vielfältigen Möglichkeiten der Online-Kommunikation gemäß den Interessen der Kinder und Jugendlichen auszuschöpfen und zugleich die Risiken einer Negativerfahrung zu minimieren.

Titel:

Online-Erfahrungen von 9- bis 17-Jährigen

Quelle (Erscheinungsjahr):

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (2019)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.hans-bredow-institut.de

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