Unsere Welt digitalisiert sich immer mehr und es gibt kaum noch einen Lebensbereich, der nicht von Digitalität durchdrungen ist. Das bringt viele Vorteile und Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken. Es ist wichtig, mit Gefahren wie z. B. Fake News und Datenmissbrauch umgehen zu können. Junge Menschen sollen ihre Rechte kennen und dazu fähig sein, sich souverän in der digitalen Welt zu bewegen und den digitalen Raum selbstbestimmt mitzugestalten – das ist das Ziel der vorliegenden Unterrichtsreihe. Die Reihe „Selbstbestimmt im Netz“ der Heinrich-Böll-Stiftung nimmt Schüler:innen ab 16 Jahren mit auf drei Lernreisen zu den Themen Fake News, Datenspuren und digitale Spiele und vermittelt ihnen wichtige Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt. Die in sich geschlossenen Lernreisen knüpfen an der Lebenswelt der Schüler:innen an. So bestimmen z. B. digitale Spiele, Videospiele und Gaming die Lebenswelt vieler Jugendlicher. Sie fördern viele Kompetenzen, können aber auch zur Sucht werden. Nicht nur durch ihre dauerhafte Präsenz in den Sozialen Medien hinterlassen viele Jugendliche Datenspuren, derer sie sich bewusst sein sollten, und werden mit Fake News konfrontiert, die es zu entlarven gilt.
Selbstbestimmt mit Fake News, Datenspuren und digitalen Spielen umgehen
Fake News begegnen uns auf Schritt und Tritt. Sie als solche zu erkennen, Lügen von Fakten und Desinformationen von der Wahrheit zu unterscheiden, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Wenn wir uns in der digitalen Welt bewegen, hinterlassen wir unweigerlich Datenspuren. Das ist einerseits praktisch, weil wir schneller finden, was wir suchen, birgt aber andererseits Gefahren, weil wir als „gläserne“ Nutzer:innen anfälliger werden für Beeinflussung und Manipulation. Viele vermeintlich kostenfreie Angebote im Netz bezahlen wir mit unseren Daten, das muss uns bewusst sein. Digitale Spiele machen Spaß, können auch zur Sucht werden, die uns in unserer Souveränität beeinträchtigen.
Fake News selbst erstellen, um zu verstehen, mit welchen Werkzeugen und Strategien sie funktionieren? Deepfakes vom Original unterscheiden können? Expert:innen werden für die Datennutzung großer Internetkonzerne und Social Media? In einem Rollenspiel digitale Spiele aus verschiedenen Perspektiven betrachten? Das sind nur einige der guten Ideen der Unterrichtsreihe. Zu den jeweiligen Themen hält die Reihe jeweils eine detaillierte Anleitung für die Lehrperson sowie aufwändig gestaltete Arbeitsvorlagen für die Schüler:innen inklusive eines Lerntagebuchs bereit. Die Dokumente im PDF-Format können heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die einzelnen Anleitungen für die Lehrpersonen bestehen aus Rahmeninformationen dazu, für welche Lernkontexte das Material vorgesehen ist, und geben konkrete Hinweise, wie es im Unterricht eingesetzt werden kann. Sie benennen die Lernziele. Es wird vorgeschlagen, wie sich der Einstieg ins Thema gestalten kann, z. B. mit der Verdeutlichung der Relevanz des Themas und der Begriffsklärung, und mit welchen Methoden das Thema bearbeitet werden kann. Dazu gibt es konkrete Vorschläge für die Umsetzung von Methoden wie z. B. Fragerunden, Rollenspielen, Ratespielen usw. Die Einheiten enden immer mit einer Reflexion zum Abschluss und enthalten eine Agenda sowie eine Aufstellung der benötigten Materialien.
Einsatz im Unterricht und an Projekttagen
Die vorliegende Unterrichtsreihe besteht aus drei Modulen von jeweils 90 Minuten bzw. einer Doppelstunde und bietet zudem optionale Zusatzmodule an. Damit eignet sie sich auch für Projekttage oder Projektwochen. Spezielles Vorwissen und digitale Geräte sind nicht erforderlich. Daher können die Module auch gut in Vertretungsstunden eingesetzt werden. Die Unterrichtseinheiten orientieren sich an den Kompetenzbereichen der „Bildung in der digitalen Welt“ und lehnen sich an das Curriculum an. Eine Umsetzung empfiehlt sich vor allem in den Fächern Deutsch, Ethik/Religion, Politik & Wirtschaft. Das Material ist niedrigschwellig konzipiert und kann damit in allen Schularten eingesetzt werden.
Titel
Selbstbestimmt im Netz
Quelle (Erscheinungsjahr)
Heinrich-Böll-Stiftung (2021)
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