Filme sind schon lange ein wichtiger Bestandteil kirchlicher Medienarbeit. So besteht die Fachstelle 5.MD – Medien und Digitalität bereits seit 50 Jahren als Medienstelle der Erzdiözese München und Freising. Aus diesem Grund hat das Team der Fachstelle 50 Lang- und Kurzfilme in einer Broschüre zusammengestellt. Diese Auswahl spiegelt nicht nur die große Bandbreite filmischer Themen wider, sondern die 50 Titel sind auch für die Bildungsarbeit gut einsetzbar. Dafür hat das Team entsprechende Hinweise ergänzt.
In der Broschüre werden 23 Kurzfilme (bis 30 Minuten Länge) jeweils mit ihren Rahmendaten wie Produzent:innen, Erscheinungsjahr, Länge, Altersempfehlung und FSK-Freigabe inhaltlich kurz vorgestellt. Ein weiterer kurzer Textabschnitt skizziert anschließend ihren möglichen Einsatz in der Bildungsarbeit. So kann der Zeichentrick-Klassiker „Leben in einer Schachtel“ von 1967 beispielsweise zur Reflexion und Diskussion über die Möglichkeiten der individuellen Lebensgestaltung anregen. „Gottes Besuch“ aus dem Jahr 1998 hingegen ist eine ironische Anspielung auf Abrahams Opfer in gegenwärtiger Zeit. Hier bietet sich im Bildungskontext eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Gottesbild an. Der Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ von 2020 wiederum erzählt von einem jüdischen Jungen, der von einem Mitschüler antisemitisch provoziert wird. Dabei konfrontieren die im Film dargestellten Begegnungen die Zuschauer:innen mit den Zuschreibungen und Klischees, denen jüdische Menschen in Deutschland auch heute noch immer wieder ausgesetzt sind.
Wiedersehen oder neu entdecken
Die Langfilmliste besteht aus 27 Titeln, von „Nacht und Nebel“ (1955) bis hin zu „Das neue Evangelium“ (2020). Darunter finden sich dabei auch Filmklassiker wie „Schindlers Liste“ (1993), „Wer früher stirbt, ist länger tot“ (2006) und „Ziemlich beste Freunde“ (2011). Der norwegische Spielfilm „Antonias Welt“ erhielt 1996 den Oscar als bester ausländischer Film. Er beschreibt „die Grundanliegen der Emanzipationsbewegung und feiert die Größe feministischer Freundschaft, Freiheit, Intuition und Solidarität“ (S. 23). Im Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ aus dem Jahr 2014 geht es um den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, der 40 Jahre lang die Spuren unserer Menschheitsgeschichte auf allen Kontinenten dokumentierte.
Zusammenfassend will das Team der Fachstelle mit dieser Zusammenstellung von 50 Filmen anlässlich des Jubiläums Lust darauf machen, den Impulse für die Bildungsarbeit nachzugehen. Hierdurch lässt sich, wie im Vorwort angesprochen, ganz sicher so mancher Film neu entdecken oder ein Wiedersehen genießen.
Titel:
Über kurz oder lang. 50 Jahre – 50 Filme
Quelle (Erscheinungsjahr):
Böck, Alexandra; Haider, Franz; Ostermann, Martin; Strauß, Josef; 5.MD – Fachstelle Medien und Digitalität (2022)
ISSN 1614 – 4244
Download als PDF über die Webseite des Herausgebers:
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