Dass der Einfluss von Internetpersönlichkeiten enorm groß sein kann, ist längst bekannt. Fragt man Kinder und Jugendliche, was sie später einmal werden möchten, taucht mittlerweile der Beruf Influencer recht häufig dabei auf. Auf Plattformen wie YouTube, Instagram, TikTok und Co. nutzen InfluencerInnen die Möglichkeit, ihr Leben zu teilen, Produkte zu vermarkten und im Zusammenhang damit auch Geld zu verdienen. Dabei sind sie für viele Vorbilder und haben vor allem für Heranwachsende in vielerlei Hinsicht eine Orientierungsfunktion. Dass das Dargestellte jedoch nicht immer der Realität entspricht und auch Produkte nur aufgrund monetärer Zwecke vermarktet werden, stand schon häufiger in der Kritik. Denn wie hoch ist die Glaubwürdigkeit der Personen vor der Kamera wirklich und wie wichtig ist diese Kindern und Jugendlichen?
Genau dieser Frage geht der ACT ON! Short Report Nr. 6 „Wenn er nicht in die Kamera schaut, … ist es eine Lüge“ des JFF – Instituts für Medienpädagogik nach. Inhaltlich handelt es sich dabei um eine Studie, bei der im Zeitraum Juli 2018 bis Januar 2019 insgesamt 85 Kinder in 15 Kleingruppen befragt wurden. Im Fokus steht darin vor allem die Glaubwürdigkeit von YouTuberInnen und anhand welcher Indikatoren die befragten Kinder diese festlegen. Denn YouTube ist nach wie vor die nutzungsstärkste Videoplattform bei Kindern und Jugendlichen. So gaben rund 90 Prozent der Befragten an, Videos vor allem auf YouTube zu schauen. Erst mit großem Abstand folgten Instagram, Snapchat, TikTok sowie andere Plattformen. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass Glaubwürdigkeit für die Befragten sehr wichtig ist. Vor allem bei Sachinformationen, welche die Gesundheit betreffen, erwarten viele Ehrlichkeit und Korrektheit. Neben einer ausführlichen Darstellung der Ergebnisse sind zudem auch Tipps und Infos für die Erstellung eines glaubwürdigen Videos zu finden.
Fazit
Die Studie zeigt, dass eine gewisse Skepsis und verschiedene Kompetenzen bei den meisten Heranwachsenden bereits vorhanden sind. Allerdings fällt ihnen eine eindeutige Einschätzung der Glaubwürdigkeit mancher YouTube-Stars dennoch schwer. Deshalb soll die Studie vor allem als Ansatzpunkt dienen, um die Kompetenzen weiter auszubauen, damit alle Kinder selbstständig und vor allem sicher die Plattform nutzen können.
Ebenfalls interessant könnte der Artikel „Influencer – die modernen Litfasssäulen“ auf medienkompetenz.katholisch.de sein. Thematisiert wird auch darin die Glaubwürdigkeit von InfluencerInnen. Weitere Informationen zum Thema finden sich beispielsweise auch im ACT ON! Short Report Nr. 5 zum Thema Orientierung auf YouTube.
Titel:
ACT ON Short Report Nr. 6: „Wenn er nicht in die Kamera schaut … ist es eine Lüge“. Glaubwürdigkeit von YouTube-Videos aus Sicht von 10- bis 12-Jährigen. Ausgewählte Ergebnisse der Monitoringstudie
Quelle (Erscheinungsjahr):
JFF – Institut für Medienpädagogik (2020)
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