Dazu wurden Ende 2017 89 Kinder und Jugendliche befragt. Alle davon kennen und nutzen YouTube, um Videos anzuschauen, zu liken und zu abonnieren. Nur ein Viertel von ihnen stellt jedoch selbst Videos ein. Für diese ist oft die Hoffnung ausschlaggebend, mit einem YouTube-Kanal Aufmerksamkeit zu erzielen und nicht zuletzt auch Geld zu verdienen.
Die meisten Befragten kennen außerdem die Regeln, die auf YouTube gelten. Sie wissen oder haben eine Vorstellung davon, was auf der Plattform erlaubt und nicht erlaubt ist. So sind inbesondere die Themen Copyrightverletzung und Plagiat bei den Kindern und Jugendlichen bekannt. Jedoch erleben sie die Regeln teilweise instransparent und ihre Durchsetzung inkonsequent.
Strukturwissen ausbaufähig
In Bezug auf YouTuberinnen und YouTuber durchschauten viele Befragten die Strategien zur Publikumsgewinnung und waren in der Lage, diese kritisch zu diskutieren. Jedoch nicht allen scheint das Geschäftsmodell völlig klar zu sein. So fanden sich in den Diskussionen auch naive Haltungen beispielsweise zur Großzügigkeit, mit der Firmen Produkte an YouTube-Stars „verschenken“. Gerade bei den Lieblings-YouTube-Stars zeigten die Heranwachsenden auch Verständnis dafür, dass sich der Aufwand für das Betreiben eines Kanals monetär lohnen müsse.
Daher formulieren die AutorInnen der Studie als Fazit, dass das Strukturwissen von Jugendlichen in Bezug auf die Videoplattform durchaus ausbaufähig sei. Gleichzeitig sehen sie viele pädagogische Ansatzpunkte, Heranwachsende in ihrer Kritikfähigkeit und ihrem Regelwissen zu unterstützen. Auch was die persönliche Orientierung an YouTube-Stars angeht, zeigt sich die Notwendigkeit, im pädagogischen Kontext die von diesen aufgegriffenen Themen zu reflektieren.
Titel:
ACT ON! Short Report Nr. 5. Ausgewählte Ergebnisse der Monitoringstudie.
Quelle (Erscheinungsjahr):
Christa Gebel, Andreas Oberlinner, Sina Stecher, Niels Brüggen / JFF – Institut für Medienpädagogik (2019)
Download als PDF über die Website des Herausgebers:
www.act-on.jff.de