Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
 
Die TikTok-Intifada – Der 7. Oktober und die Folgen im Netz

Die TikTok-Intifada – Der 7. Oktober und die Folgen im Netz

Die TikTok-Intifada – Der 7. Oktober und die Folgen im Netz

Soziale Netzwerke spielen einer neuen Studie zufolge eine weit unterschätzte Rolle bei der Verbreitung von Antisemitismus, Israelhass und Verschwörungserzählungen. Der vorliegende Report der Bildungsstätte Anne Frank untersucht die Ereignisse, die sich seit dem 7. Oktober 2023 und damit seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel in den sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, abgespielt haben und liefert konkrete Erklärungsversuche für die Zunahme von Hetze gegen Jüd:innen und Israelhass unter Jugendlichen.

Virale Videos aus unterschiedlichen Perspektiven

Der 7. Oktober 2023 markierte einen Wendepunkt in der Nutzung von sozialen Medien bzw. TikTok in Bezug auf politische Inhalte und Partizipation. So löste beispielsweise ein Video, das eine palästinensische Jugendliche am 7. Oktober 2023 postete und in dem sie ihre Sichtweise zu den israelisch-palästinensischen Konflikten äußerte, unmittelbar eine Lawine von Reaktionen und Gegenreaktionen aus.

Im vorliegenden Report werden mehrere dieser viralen Videos von unterschiedlichen Personen – von Influencer:innen bis hin zu Aktivist:innen – vorgestellt und analysiert. Im Zusammenhang dieser Analysen konnten die Autor:innen verschiedene Strategien, wie beispielsweise das Hochladen von Gegeninhalten, das Blockieren von Nutzer:innen und das Berichten über Videos erkennen. Ereignisse wie dieses führten und führen also zu einer Art digitaler Intifada – einem Aufstand oder einer Rebellion in den sozialen Medien bzw. auf TikTok.

Handlungsoptionen – auch für Influencer:innen

Ebenfalls beleuchtet werden die Rolle von Algorithmen und deren Auswirkungen auf die Verbreitung von Inhalten und die Frage der Meinungsfreiheit und der Regulierung in sozialer Medien. Schlussendlich zeigen die Autor:innen wichtige Handlungsoptionen auf und erklären, wie Lehrkräfte und Pädagog:innen Ereignisse wie dieses zum Anlass nehmen können, um mit Schüler:innen über Themen wie Hassrede, Konfliktlösung und Medienkompetenz zu sprechen. Außerdem nehmen sie Influencer:innen aufgrund ihrer Vorbildfunktion in die Verantwortung. So stellen Eva Berendsen und Dr. Deborah Schnabel klar, dass auch hier Aufklärung- und Schulungsbedarf besteht.

Insgesamt liefert die Broschüre einen detaillierten Einblick in die Dynamik der sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie TikTok, und betont die Bedeutung von Medienkompetenz und kritischem Denken in einer digitalen Welt, in der Nutzer:innen politische Inhalte und Konflikte oft viral verbreiten.

Titel

Die TikTok-Intifada – Der 7. Oktober und die Folgen im Netz. Analyse & Empfehlungen der Bildungsstätte Anne Frank

Quelle (Erscheinungsjahr)

Eva Berendsen, Dr. Deborah Schnabel (2024)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.bs-anne-frank.de