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JIM-Studie 2020

JIM-Studie 2020

JIM-Studie 2020 (Titelbild)Der oft zitierte Digitalisierungsschub im Zuge der Covid-19-Pandemie hat zu deutlichen Veränderungen im Medienbesitz und in der Mediennutzung Jugendlicher geführt. Dies zeigt die JIM-Studie 2020. Im Vergleich zu 2019 haben sowohl persönliche Medienausstattung als auch Mediennutzungszeiten deutlich zugenommen.
Seit 1998 untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) den medialen Alltag von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und publiziert die Ergebnisse der repräsentativen Befragungen in einer Studienreihe (s. auch KIM, FIM). Die JIM-Studie 2020 liefert Zahlen zur Medienausstattung der Haushalte und zum Gerätebesitz von 12- bis 19-Jährigen. Außerdem werden die Mediennutzung über die verschiedenen Gattungen und inhaltliche Aspekte der Nutzung untersucht.

Inhaltlich fällt auf, dass die Medienausstattung gestiegen ist. Dies betrifft sowohl die Haushalte, in denen Jugendliche leben, als auch den Medienbesitz der Jugendlichen selbst. Weiterhin ist die tägliche Onlinenutzung 2020 im Schnitt um 53 Minuten auf 258 Minuten gestiegen. Offenbar hängt diese Selbsteinschätzung Jugendlicher unmittelbar mit der Corona-Pandemie zusammen: Homeschooling und das Wegfallen verschiedener Freizeitaktivitäten verursachten eine verstärkte Onlinenutzung sowohl für schulische Zwecke als auch für die Freizeitbeschäftigung. Der wichtigste inhaltliche Bereich der Internetnutzung ist vor Spiele, Kommunikation und Informationssuche der Bereich Spiele.

Außerdem ist zwar „Freunde treffen“ immer noch die wichtigste Freizeitaktivität der Jugendlichen. Aber die Nennung ist wegen der Corona-Pandemie zurückgegangen. Dafür haben Familienaktivitäten zugenommen. Bei den Medienbeschäftigungen in der Freizeit zeigt sich über fast alle Medien ein deutlicher Anstieg der Nutzungshäufigkeit, insbesondere bei der Nutzung von Tablets und Video-Streaming-Angebote.

Die negativen Seiten der Online-Kommunikation

Desinformation und Hassbotschaften sind als negative Seiten von Online-Kommunikation nicht neu, haben aber in diesem Jahr eine gesteigerte Bedeutung erfahren. Dies wird auch in den Erfahrungen der befragten Jugendlichen deutlich. Denn nahezu ein Drittel hat selbst schon einmal erlebt, dass falsche oder beleidigende Behauptungen über die eigene Person von anderen geäußert wurden. Und mehr als die Hälfte wurde innerhalb eines Monats mit Hassbotschaften im Netz konfrontiert. Auch Mobbing ist 2020 ein Thema: 38 Prozent der Jugendlichen haben in ihrem Umfeld schon einmal mitbekommen, dass jemand im Internet absichtlich fertig gemacht wurde. Elf  Prozent bestätigen, dass sie selbst schon einmal Opfer einer solchen Attacke wurden.

Auch wie 12- bis 19-Jährige das Thema Online-Lernen für die Schule in Zeiten von Corona bewerten, zeigt sich in den Daten der repräsentativen Studie. Ein Artikel auf unserer Website medienkompetenz.katholisch.de fasst die wichtigsten Erkenntnisse von JIM 2020 zusammen.
Neben der Studie selbst sind auch wieder sämtliche Grafiken als PDF-Dateien und als PowerPoint-Folien zum Download verfügbar – ein sehr guter Service für alle, die selbst medienpädagogische Fortbildungen mit seriösen Daten unterfüttern wollen.

Titel:

JIM-Studie 2020

Quelle (Erscheinungsjahr):

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2020)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

www.mpfs.de

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