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Antisemitismus online

Antisemitismus online

Titelbild des Reports "Antisemitismus online" von jugendschutz.netAntisemitismus ist im Netz sehr präsent. Entsprechende Botschaften lassen sich frei im Netz finden und reichen von subtiler Propaganda bis hin zu offenen Gewaltaufrufen. Das hat jugendschutz.net im Rahmen einer Untersuchung herausgefunden. Unter anderem wurde festgestellt, dass auch auf jugendaffinen Plattformen entsprechende Botschaften zu finden sind. Damit ist Antisemitismus explizit eine Herausforderung für den Jugendmedienschutz.
In einem siebenseitigen Report haben die AutorInnen von jugendschutz.net die Ergebnisse ihrer Untersuchung zusammengefasst. Sie stellen fest, dass die Formen von Antisemitismus im Netz sehr unterschiedlich sind: Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden, Holocaust-Leugnungen und Diffamierungen Israels als Terrorstaat sind nur einige Beispiele. Dabei gehören solche Inhalte sowohl zur Weltanschauung rechtsextremer wie auch islamistischer Gruppierungen.

Umkehr von Täter-Opfer-Narrativen

Ein Teil der extremistischen Szene inszenierte sich beispielsweise als Opfer von politischer Verfolgung nach den Ereignissen in Chemnitz im Herbst 2018. Sie kehren dabei in ihren narrativen Täter-Opfer-Rollen um. Eine ähnliche Strategie ist auch bei islamistischen Gruppen wie „Generation Islam“ oder „Realität Islam“ zu finden, die die Behandlung von Muslimen mit der antijüdischen Politik des Nationalsozialismus gleichsetzen. Damit versuchen sie an den Diskriminierungserfahrungen von Jugendlichen anzuknüpfen und wollen sich selbst als Kämpfer gegen Ungerechtigkeit darstellen.
Im Bericht von jugendschutz.net finden sich außerdem entsprechende Screenshots. Diese zeigen beispielsweise Gewaltaufrufe und holocausleugnende Inhalte auf Plattformen, die sich vorrangig an Jugendliche richten. Mit emotionalisierenden Ansprachen und Bildern sollen Jugendliche für antisemitische Verschwörungstheorien geködert werden. Problematisch ist dabei vor allem, dass entsprechende Theorien als einfache Erklärungsmodelle in einer komplizierten Welt wahrgenommen werden können und damit möglicherweise jungen Menschen als Orientierung dienen.
Das Team von Jugendschutz.net betreibt ein kontinuierliches Monitoring des Phänomens. Auf entsprechende Hinweise hin wenden sie sich auch an die Betreiber der Plattform oder leiten entsprechende Schritte gegen die Verantwortlichen ein.
Der Report bietet einen schnellen Einstieg und Überblick über die Problematik und ist daher für Fachkräfte, die mit diesem Thema in Berührung kommen, gut geeignet. Zum Thema Islamismus im Netz gibt es von jugendschutz.net ebenfalls einen Report.

Titel:

Report Antisemitismus online

Quelle (Erscheinungsjahr):

jugendschutz.net (2019)
Download als PDF über die Website des Herausgebers:
www.jugendschutz.net

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