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Cyberlife V. Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern

Cyberlife V. Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern

Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern Das Bündnis gegen Cybermobbing e. V. legt mit der Cyberlife-Studie 2024 bereits die fünfte Untersuchung zu den Themen Cybermobbing und digitale Gewalt vor. Dabei zeigen die Ergebnisse eindrücklich, wie sehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte mit den Auswirkungen von Cybermobbing konfrontiert sind und welche Maßnahmen zur Prävention und Intervention erforderlich sind.

Die Studie basiert auf einer umfassenden Online-Befragung, an der rund 4.200 Schülerinnen und Schüler, 1.000 Eltern und 630 Lehrkräfte teilnahmen. Sie zeigt, dass 18,5 % der Jugendlichen bereits Opfer von Mobbing im Netz geworden sind – eine Zahl, die im Vergleich zur letzten Erhebung 2022 erneut gestiegen ist. Besonders betroffen sind Jugendliche in der Pubertät, deren psychische Belastbarkeit durch die Angriffe stark beeinträchtigt wird. Auffallend ist, dass die Täter:innen in den meisten Fällen aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer stammen, wie beispielsweise der Schule oder dem Freundeskreis.

Auch Eltern und Lehrkräfte fühlen sich häufig überfordert: Während 37 % der Eltern angeben, dass ihre Kinder ohne Aufsicht im Internet unterwegs sind, berichten viele Lehrkräfte von fehlenden institutionellen Strukturen an ihren Schulen, um Cybermobbing effektiv zu begegnen. Gleichzeitig wird der Ruf nach politischen Maßnahmen laut – ein Cybermobbing-Gesetz zählt zu den häufigsten Forderungen der Befragten.

Die Studie betont zudem, wie wichtig Präventionsmaßnahmen in Schulen sind. Schulen, die aktiv Workshops zu Medienkompetenz anbieten oder Anti-Mobbing-Programme umsetzen, verzeichnen weniger Vorfälle. Trotzdem bleibt der Handlungsbedarf groß: Eltern und Lehrkräfte wünschen sich mehr Unterstützung, um digitale Gewalt frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Fazit

Die Cyberlife-Studie 2024 liefert einen wichtigen Beitrag, um das gesellschaftliche Bewusstsein für Cybermobbing zu schärfen und konkrete Ansätze für Prävention und Intervention zu entwickeln. Sie zeigt deutlich, dass Schulen, Eltern und die Politik gemeinsam gefordert sind, um die digitale Welt sicherer zu machen.

Weitere Studien rund um potentielle Online-Risiken finden sich hier auf mekomat.de unter dem Schlagwort „Studie“.

Titel

Cyberlife V. Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern

Quelle (Erscheinungsjahr)

Bündnis gegen Cybermobbing e. V. (2024)

Download als PDF über die Website des Herausgebers:

buendnis-gegen-cybermobbing.de